Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ritter
mhd. rit(t)er, selten rîter; ⇓ "S052" seit dem Mittelhochdeutschen Standesbezeichnung im Gegensatz zu ↑ 1"Reiter" (vgl. franz. chevalier/ cavalier): zum Ritter schlagen (mhd. ) ›in den Ritterstand erheben‹, »besonders in neuerer sprache« (L059 DWb) begrifflich mit einer Reihe von Tugenden verbunden, übertragen gleichbedeutend ↑ "Kavalier"(2). Ritterorden, ↑ "Orden"; Arme Ritterin Fett gebackene Semmelschnitten‹ (um 1350) müssen als geringe Kost gegolten haben, denn frühneuhochdeutsch ist arme Ritter backendürftig leben‹; GlücksritterAbenteurer‹ (L004 Johann Christoph Adelung), im Anschluß an die Rolle, die die Ritterin den mittelalterlichen Romanen spielen. R.Hildebrandt, in: Festschrift für W.Schröder. Studien zu Wolfram von Eschenbach; W.H.Jackson, in: Festschrift für K.Stackmann, hg. W.Dinckelacker, 1990,19–35.ritterlich (mhd. ) vom Ständischen ins Ethische übertragen erst im 19. Jahrhundert, dazu dann erst gebildet
Ritterlichkeit;
Rittergut (1512; L239 PBB(H) 1976,238) so benannt, weil der Inhaber ursprünglich verpflichtet war, dem Lehnsherrn Kriegsdienste als Reiter zu leisten;
Ritterschaft (mhd. ) ursprünglich ›Ritterstand‹; auch ›ritterliche Tätigkeit‹, übertragen daß du eine gute Ritterschaft übest(Luther), ⇓ "S113" kollektiv auch für die Gesamtheit von Rittergütern;
Rittersporn (14. Jahrhundert; L203 Heinrich Marzell 2,66) »delphinium in mehreren arten« (L059 DWb) ein trosz von schnurrbärtigen narcissen und tölpelhaften rittersporen (Heine; ebenda).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Ritter