Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Rhythmus
(L297 Sperander 1728) griech. rhythmós, lat. rhythmus ›Strömen, Strom‹. Im Sinn von ›zeitliches Gleichmaß‹ in den Künsten spezifisch ausgedeutet, in der ⇓ "S141" Musik ›zeitliche Gliederung einer Melodie durch Wechsel von Tonstärke, Tondauer und Tempo, Betonung, Takt‹, heute heiße Rhythmen auf Jazz-, Beat-, Popmusik bezogen; im Tanz ›ebenmäßige Gliederung eines Bewegungsablaufs‹, in der Verslehre (↑ "Metrik") ›Gliederung des Textes durch wechselnde Betonung und Länge von Silben, Akzenten, Zäsuren‹: an des Rhythmus goldenem Zügel (A222 Friedrich Schiller, Dichtung), freie Rhythmenfrei gestaltete Texte ohne Versschema, Strophen und Reime‹: forderte… den freien Rhythmus (1907; L081 FWb); in der bildenden Kunst ›ästhetisches Gleichmaß, Harmonie‹; daneben auch allgemeiner ›regelmäßige Wiederkehr von (Natur-)Vorgängen, Takt‹, Arbeitsrhythmus. rhythmisch (1771 Wieland; L081 FWb) einen Versuch das Anschauen der Natur, wo nicht poetisch doch wenigstens rhythmisch darzustellen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe 7,187);
rhythmisieren (L266 Daniel Sanders FWb).
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