Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
retten
ahd. (h)retten, westgermanisch (altengl. hreddan), ursprünglich ›aus der Gefahr reißen‹, diese Bedeutung scheint althochdeutsch noch lebendig gewesen zu sein (vgl. L303 Taylor Starck/ L303 John Cordon Wells, s. v. ir-retten); seit dem Althochdeutschen in heutiger Bedeutung ›aus drohender oder bestehender Gefahr befreien‹, intransitiv Dich schreckt kein Sturm, wenn es zu retten gilt (A222 Friedrich Schiller, Tell III 3), transitiv jmdn. / sich retten, Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, / So rette das eigne Leben (A222 Friedrich Schiller, Bürgschaft), im Ausruf rette sich, wer kann (L059 DWb), Präposition bis ins 18. Jahrhundert etwas/ jmdn. von etwas retten, dann vor/ aus etwas retten, im 18./ 19. Jahrhundert auch mit Richtungsangabe Vom Altar / Riß mich die Göttin weg und rettete / Hierher mich in ihr eigen Heiligtum (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Iphigenie III 2.);Retter mhd. rettære, auch bei L200 Josua Maaler, jedoch wohl erst durch Luther allmählich weiter verbreitet (L320 Trübner), häufig auf Gott bezogen dein gott und retter (Gerhardt; L059 DWb);
Rettung mhd. rettunge, Plural ungewöhnlich; ›Befreiung aus Gefahrohne Rettung bist du verloren (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Tod I 3);
Rettungsboot (1861; L162 Friedrich Kluge, Seemannssprache),
Rettungsring (1884; ebenda),
Rettungswagen: Man hörte jetzt auch schon die Pfeife eines Rettungswagens schrillen (1930/ 31 A199 Robert Musil, Mann 11).
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