Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Reservat
(um 1520; L081 FWb) < lat. reservatum ›das Zurückgehaltene‹ (Partizip Perfekt von reservare);1 (veraltet) ⇓ "S181" juristisch ›(Rechts-)Vorbehalt‹ (s. unten Reserve, Reservation); seit ca. 1900 entsprechend ⇓ "S009" amerik. -engl. reservation
2 ›Ureinwohnern zugewiesener Lebensraum‹, anfangs verdeutlicht Reservatgebiet (L218 Muret/ Sanders 1905; 1909 Indianer-Reservate; L081 FWb), dann auch ›Schutzgebiet seltener Pflanzen und Tiere, Naturschutzgebiet‹ (1930; L081 FWb).
Reservation (1520; L081 FWb) < lat. reservatio;
1 (veraltet) wie Reservat(1), besonders ›geistiger Vorbehalt‹ (reservatio mentalis); seit ca. 1900
2 wie Reservat(2), seltener;
Reserve (1616; L147 William Jervis Jones) < franz. réserve; ⇓ "S136" militärisch
1.1 ›Ersatz(truppe), Rückhalt‹; heute auch im ⇓ "S205" Sport, vgl. Reservebank, Reservespieler; seit Anfang des 18. Jahrhunderts ⇓ "S106" kaufmannssprachlich, dann auch allgemein
1.2 ›Rücklage, Vorrat‹ (1716; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) eine Flasche in Reserve (Goethe; L151 Josef Kehrein), eiserne Reserve ↑ "eisern", häufig auch im Plural, z. B. keine Reserven mehr haben übertragen ›physisch oder psychisch aufgebraucht sein‹, stille Reserven ↑ "still", dazu Reservefond, Währungsreserven; Reserverad, Reservetank usw.; seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch
2.1 (veraltet) wie Reservat(1) ›Vorbehalt‹ (L011 Eduard Beer 1838) und zunehmend
2.2 ohne Plural ›Zurückhaltung, Distanz‹ im persönlichen Umgang (L111 Johann Christian August Heyse 111853), s. unten reserviert, wenn du einmal deine noble Reserve aufgeben würdest (Rinser; L097 GWb);
reservieren (1526; L081 FWb) < franz. réserver ( < lat. reservare, s. oben Reservat);
1.1 ›zurückbehalten, aufbewahren‹, vgl. Reserve(1.2);
1.2 ›(sich) vorbehalten‹, vgl. Reservat(1); seit späterem 19. Jahrhundert spezieller in der heute dominierenden Bedeutung
1.3 ›(z. B. ein Hotelzimmer, einen Tisch, Eintrittskarten) freihalten, zurücklegen bzw. jmdn. dazu veranlassen‹; im Partizip
reserviert adjektivisch verwendet, reservierte Theaterkarten; entsprechend Reserve(2.2) ›kühl, distanziert jmdm. gegenüber‹ (L111 Johann Christian August Heyse 131865); zu Reserve(1.1);
Reservist ›Reservesoldat‹ (L218 Muret/ Sanders 1905; < franz. réserviste);
Reservoir (1714; L081 FWb) < franz. réservoir; ›Vorratsbehälter‹, besonders für Wasser; inzwischen auch übertragen: Reservoir an Arbeitskräften.
2 ›Ureinwohnern zugewiesener Lebensraum‹, anfangs verdeutlicht Reservatgebiet (L218 Muret/ Sanders 1905; 1909 Indianer-Reservate; L081 FWb), dann auch ›Schutzgebiet seltener Pflanzen und Tiere, Naturschutzgebiet‹ (1930; L081 FWb).
Reservation (1520; L081 FWb) < lat. reservatio;
1 (veraltet) wie Reservat(1), besonders ›geistiger Vorbehalt‹ (reservatio mentalis); seit ca. 1900
2 wie Reservat(2), seltener;
Reserve (1616; L147 William Jervis Jones) < franz. réserve; ⇓ "S136" militärisch
1.1 ›Ersatz(truppe), Rückhalt‹; heute auch im ⇓ "S205" Sport, vgl. Reservebank, Reservespieler; seit Anfang des 18. Jahrhunderts ⇓ "S106" kaufmannssprachlich, dann auch allgemein
1.2 ›Rücklage, Vorrat‹ (1716; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) eine Flasche in Reserve (Goethe; L151 Josef Kehrein), eiserne Reserve ↑ "eisern", häufig auch im Plural, z. B. keine Reserven mehr haben übertragen ›physisch oder psychisch aufgebraucht sein‹, stille Reserven ↑ "still", dazu Reservefond, Währungsreserven; Reserverad, Reservetank usw.; seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch
2.1 (veraltet) wie Reservat(1) ›Vorbehalt‹ (L011 Eduard Beer 1838) und zunehmend
2.2 ohne Plural ›Zurückhaltung, Distanz‹ im persönlichen Umgang (L111 Johann Christian August Heyse 111853), s. unten reserviert, wenn du einmal deine noble Reserve aufgeben würdest (Rinser; L097 GWb);
reservieren (1526; L081 FWb) < franz. réserver ( < lat. reservare, s. oben Reservat);
1.1 ›zurückbehalten, aufbewahren‹, vgl. Reserve(1.2);
1.2 ›(sich) vorbehalten‹, vgl. Reservat(1); seit späterem 19. Jahrhundert spezieller in der heute dominierenden Bedeutung
1.3 ›(z. B. ein Hotelzimmer, einen Tisch, Eintrittskarten) freihalten, zurücklegen bzw. jmdn. dazu veranlassen‹; im Partizip
reserviert adjektivisch verwendet, reservierte Theaterkarten; entsprechend Reserve(2.2) ›kühl, distanziert jmdm. gegenüber‹ (L111 Johann Christian August Heyse 131865); zu Reserve(1.1);
Reservist ›Reservesoldat‹ (L218 Muret/ Sanders 1905; < franz. réserviste);
Reservoir (1714; L081 FWb) < franz. réservoir; ›Vorratsbehälter‹, besonders für Wasser; inzwischen auch übertragen: Reservoir an Arbeitskräften.