Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Reif
1"S087" Mask. , ahd. / mhd. reif, gemeingermanisch (got. -raip, altnord. reip, engl. rope ›Seil‹), ›kreisförmiges Band von Holz oder Metall um Fässer, um Räder, um Säulen, um die Stirn (Diadem), um den Finger u.dgl.‹, literarisch in übertragenem Sinne: schlägt mit dem Schweif einen furchtbaren Reif(›Kreis‹) (Schiller). Reif ist ursprünglich stark, im Neuhochdeutschen kommt daneben schwache Flexion vor, insbesondere hat der Plural Reifendas starke reife ganz verdrängt, zuerst 1512 bei Murner (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), weiter ist Reifen auch in den Nominativ Sg. gedrungen (L004 Johann Christoph Adelung; ↑ "Backe") und wird jetzt im Sinne von Faßreifen und vor allem als ⇓ "S058" Kurzwort für Luftreifen (L111 Johann Christian August Heyse 1903, Verdeutschung von Pneumatik), zuvor schon Reifen an einem Pferdewagen (1841 A.Stifter; L320 Trübner) vorwiegend gebraucht, während für Diadem und Fingerring Reif das Übliche ist.2"S087" Mask. , ahd. (h)rifo, mhd. rifegefrorener Tau‹, aus schwacher in starke Flexion übergetreten, deutsch-niederländisch (niederländ. rijp). Dafür altnord./ altengl. hrim (engl. rime), Reim auch in deutschen Mundarten (L048 DWAIII,1954).
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