Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
regieren
(13. Jahrhundert; L059 DWb), nach altfranz. regir ( < lat. regere ›lenken, leiten, regieren‹), früher allgemeiner gebraucht, auf zahlreiche Formen des Lenkens und Leitens bezogen, grammatikalischer Fachterminus (18. Jahrhundert; L059 DWb). DazuRegierung, zunächst ›Zeit des Regierens‹ (1460; L059 DWb), auch ›Handlung des Regierens‹ (L393 Voc.inc.teut. 1482), schließlich ›Gesamtheit der regierenden Personen‹ (1592; L239 PBB(H) 1976,237).
Regiment (1409; L059 DWb)
1Regierung, Leitung‹, im 18. Jahrhundert allmählich seltener in diesem Sinn: »ein ehedem für Regierung sehr gangbares und noch nicht ganz veraltetes Wort« (L004 Johann Christoph Adelung), doch bis ins 19. Jahrhundert (Bismarck; L086 GG). Heute noch: der Großvater… führte ein strenges Regiment(1977 A034 Elias Canetti, Zunge 17). Seit frühem 16. Jahrhundert (1534; L081 FWb)
2"S136"militärische Einheit‹.
RegentLeiter‹ (1480; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Anfang des 16. Jahrhunderts als Titel für Reichsräte eingeführt, dann seit 1522 (Luther; L081 FWb) ›Fürst, Herrscher‹, heute v. a. ›jmd. , der monarchische Herrschaft in Stellvertretung ausübt‹.
RegimeRegierung, Staatsverwaltung‹ (1790 Wieland; L086 GG) < gleichbedeutend franz. régime, es verdrängt die ältere, seit 1437 (L081 FWb) belegte lateinische Form regimen, im 20. Jahrhundert zunehmend für ›unrechtmäßig ausgeübte Herrschaft‹: ein Gelehrter, der vor dem Regime eines Despoten aus seiner griechischen Heimat geflohen war (A211 Christoph Ransmayr, Letzte Welt 251).
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