Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Regel
ahd. regela< ⇓ "S120" lat. regula ›Richtschnur‹ entlehnt. Luther behielt Regelfür Jesu Lehren (lat. regulae) bei, vgl. auch Ordensregel, Zunftregel; dann auch ›Norm, Vorschrift‹ einem Regeln vorschreiben (L308 Kaspar Stieler): Es gibt doch keine Regel ohne Ausnahme (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 2,2), auch z. T. deskriptiv für Gesetzmäßigkeiten der Sprache u.ä.: je mehr regeln eine sprache enthält, desto vollkommener wird sie zwar als kunst, aber desto mehr verliert die wahre poesie der natur (Herder; L059 DWb), Eine Regel steht da, wie ein Wegweiser (A282 Ludwig Wittgenstein, PU §85), ↑ "Übereinstimmung". Regel ist umgangssprachlich Ausdruck für die Menstruation (wegen der regelmäßigen Wiederkehr wie ↑ "Periode"[2]) (1829; L264 Daniel Sanders),⊚ in der Regel ›normalerweise‹ (Schiller; L109 Moriz Heyne). Dazu
regeln ›in eine bestimmte Ordnung bringen‹, erst im späteren 18. Jahrhundert die sprache zu ergründen, zu regeln und zu ründen (Uhland; L059 DWb);
regelmäßig (L308 Kaspar Stieler) ›einer Regel gemäß‹, heute v. a. ›in gleichmäßigen Abständen‹;
regelrecht (L033 Joachim Heinrich Campe) wie regelmäßig, heute umgangssprachlich ›richtig, tatsächlich‹: Es ist keine regelrechte kirchliche Beichte, die der Mann ablegt (A072 Friedrich Glauser, Fieberkurve 17), Eine regelrechte Ausnahme (M.A064 Max Frisch, Andorra 470).
ahd. regela< ⇓ "S120" lat. regula ›Richtschnur‹ entlehnt. Luther behielt Regelfür Jesu Lehren (lat. regulae) bei, vgl. auch Ordensregel, Zunftregel; dann auch ›Norm, Vorschrift‹ einem Regeln vorschreiben (L308 Kaspar Stieler): Es gibt doch keine Regel ohne Ausnahme (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 2,2), auch z. T. deskriptiv für Gesetzmäßigkeiten der Sprache u.ä.: je mehr regeln eine sprache enthält, desto vollkommener wird sie zwar als kunst, aber desto mehr verliert die wahre poesie der natur (Herder; L059 DWb), Eine Regel steht da, wie ein Wegweiser (A282 Ludwig Wittgenstein, PU §85), ↑ "Übereinstimmung". Regel ist umgangssprachlich Ausdruck für die Menstruation (wegen der regelmäßigen Wiederkehr wie ↑ "Periode"[2]) (1829; L264 Daniel Sanders),⊚ in der Regel ›normalerweise‹ (Schiller; L109 Moriz Heyne). Dazu
regeln ›in eine bestimmte Ordnung bringen‹, erst im späteren 18. Jahrhundert die sprache zu ergründen, zu regeln und zu ründen (Uhland; L059 DWb);
regelmäßig (L308 Kaspar Stieler) ›einer Regel gemäß‹, heute v. a. ›in gleichmäßigen Abständen‹;
regelrecht (L033 Joachim Heinrich Campe) wie regelmäßig, heute umgangssprachlich ›richtig, tatsächlich‹: Es ist keine regelrechte kirchliche Beichte, die der Mann ablegt (A072 Friedrich Glauser, Fieberkurve 17), Eine regelrechte Ausnahme (M.A064 Max Frisch, Andorra 470).