Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Rauch
ahd. rouh, mhd. rouch, altgermanische Bildung (engl. reek), zu ↑ "riechen", übertragen vom Herdrauch für Frieden und Behaglichkeit gebraucht, aber auch für Vergänglichkeit: Name ist Schall und Rauch, Umnebelnd Himmelsglut (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3457);rauchen ahd. rouhhen, mhd. rouchen;
1 intransitiv ›Rauch von sich geben, aufsteigen lassender gantz berg aber Sinai rauchet (2.Mose 19,18);
2 transitiv Tabak rauchen (L308 Kaspar Stieler) nach älterem Tabak trinken/ saufen; davon Tabakraucher (ebenda); die Zusammensetzung anrauchen österreichisch für ›anzünden‹ (↑ "anzünden") (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–14) und
Raucher"S154" ihm zu dämpfen die unruh / will ich die pfeif' herlegen und was sonst wünschet ein raucher (Voß; L059 DWb); dazu
Nichtraucher (L269 Daniel Sanders/ L269 J. Ernst Wülfing 1910)
1jmd. , der (bewußt) nicht raucht‹;
2 Kurzwort (L344 Wessely-Schmidt 1927) für Nichtraucherabteil: Laß uns ins Nichtraucher gehen!
räuchern (Luther) im Sinne von »Rauchopfer bringen«, dann auch »Rauchwerk verbrennen« und »Fleischwaren durch Rauch dauerhaft machen« (beides 1575 Fischart; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt); an Stelle eines älteren einfacheren räuchen;
Rauchfang (Anfang des 15. Jahrhunderts; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›Fang- und Zugröhre für den Rauch‹, ⇓ "S164" österreichisch auch ›Schornstein‹.
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