Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ratte
Fem. , ahd. ratta, daneben rato Mask. (noch frühnhd.), ein Wort, das in den germanischen und romanischen Sprachen verbreitet ist, ⇓ "S063" dunklen Ursprungs, vgl. Beiträge zur Namenforschung 25,1990,136f. Nebenformen Ratz Mask. und Ratze Fem. Übertragen wie ↑ "Grille" ›Laune‹: wenn dir eine Ratte durch den Kopf läuft (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Erwin und Elmire, 1.Fassung, 1). Bei Grass die ⇓ "S140" movierte Form Die Rättin (Titel).Rattenfänger (1664; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
Rattenkönig (1535; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt, bei Luther als ⇓ "S191" Schimpfwort), »nach älterer vorstellung« (L059 DWb) ›eine Ratte, die sich von Ratten nähren läßt‹, »später« (ebenda) ›mit den Schwänzen verwickelte Ratten(die von anderen ernährt werden)‹, daher für etwas Unentwirrbares (Geibel; ebenda). In diesem Sinne heute nur
Rattenschwanz »endlose Folge« (L201 Lutz Mackensen 1952), z. B. von Problemen.
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