Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
rammen
(1230 Sachsenspiegel) ›den Boden mit der Ramme festmachen‹, auch ›ein Schiff (Auto, Flugzeug) anstoßen, um es zu zerstören‹, nachRamme Fem. , spätmittelhochdeutsch ›Fallklotz‹, welches sich aus Ramm Mask. , frühneuhochdeutsch ›Schafbock‹ (schon ahd. , vgl. engl. ram) herleitet, weil die Ramme wie die Hörner des Bocks zum Stoßen gebraucht wurde. Ramm Mask. wurde auch für andere männliche Tiere gebraucht, dazu
rammeln ahd. rammilon(sich) begatten‹ (heute mundartlich auch ›schwer arbeiten‹, ↑ "arbeiten") woraus
Rammlermännlicher Hase‹, auch ›männliches Kaninchen‹, umgangssprachlich rammeln(sich) balgen, wälzen‹, landschaftlich auch ›laufen‹ (↑ "laufen") (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–12);
rammdösigdumm‹ (wie ein Schaf), mundartlich ⇓ "S161" nordwestdt.;  
Rammbock (1595; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ist ⇓ "S241" verdeutlichende Zusammensetzung für Ramm Mask. , heute nur noch übertragen;
verrammen oder
verrammeln (L308 Kaspar Stieler 1691) ›Türen oder Fenster fest verschließen, z. B. mit Hilfe eingerammter Keile‹: blaue verwahrloste Flippersalons und verrammelte Fenster ringsum (R.D.A027 Rolf Dieter Brinkmann, Schnitte 38).
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