Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
rächen
ahd. rehhan, mhd. rechen, gemeingermanisch (got. wrikan, altnord. reka, engl. wreak). Von der ursprünglich starken Flexion ist nur das Partizip gerochen (veraltet, nur scherzhaft) neben gerächt geblieben. Ursprünglich ›vertreiben, verfolgen‹. Aber schon im Althochdeutschen steht seltener die Person, die verfolgt wird, als das Vergehen im Akkusativ. Gleichfalls schon im Althochdeutschen wird die beleidigte Person in den Akkusativ gesetzt. In gleicher Weise wird zuweilen die verletzte Institution zum Akkusativobjekt gemacht: an dem frevelnden Geschlecht rächet Zeus das Gastesrecht (Schiller). Auch reflexiv schon althochdeutsch (Notker; L320 Trübner): es rächt sich immer, aus sich herauszugehen (Ch.A285 Christa Wolf, Ort 80).Rache ahd. rahha, mhd. rache (noch bei L284 Justus Georg Schottelius 1663: Raach) ist Ableitung aus rächen. Die Schreibung des Verbs mit ägeht auf die ⇓ "S230" (irrige) umgekehrte Auffassung der Ableitung zurück. ⇑ "Recke", "Wrack".
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