Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
quitt
mhd. quit, um 1200 < altfranz. quite (< lat. quietus ›ruhig‹), zunächst ›frei von einer Verpflichtungso bist du deines Eides quitt(Luther); seines Eides quitt und ledig (Schiller); heute ungewöhnlich Möglichkeiten, der Schulden quitt zu werden(Strittmatter; L337 WdG). Mit dem Genitiv erscheint quittin der Bedeutung ›ledig, los‹ verallgemeinert: meiner Freundschaft sind sie quitt(Lessing); aller Hoffnung quitt (Goethe); Eures Schließeramtes quitt(Schiller); so jetzt veraltet. Heute fast nur umgangssprachlich quitt(›fertig‹) sein mit jmdm. Dazuquittieren ursprünglich (14. Jahrhundert) ›von einer Verpflichtung lossprechen‹, im ⇓ "S106" kaufmannssprachlichem Sinne zuerst 1484 (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache). Man sagte früher einen quittieren, jetzt eine Rechnung, den Empfang einer Sache quittieren oder quittieren allein. Außerdem noch üblich den Dienst quittierenaufgeben‹ < franz. quitter le service, 17. Jahrhundert.
Quittung 15. Jahrhundert, umgangssprachlich auch ›Vergeltung‹ (A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 193).
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