Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
quatschen
1 ursprünglich wohl lautmalend für ein durch Pressen oder Rühren einer feuchten Masse entstehendes Geräusch, Der Reyher… im selben Wasser qwatscht (frühnhd. B.Waldis; L320 Trübner),2 übertragen ›(viel und dumm) redendie bösen weiber… quatschen (B.Waldis; L059 DWb), vgl. übertragen "Quark"(2); umgangssprachlich heute auch ›gemütlich plaudern‹, ↑ "unterhalten" (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–9). (2) wohl angelehnt an niederdt. twatschdumm‹ (Hermes, H. v.Kleist usw.); seit dem 19. Jahrhundert über die städtische Umgangssprache verbreitet; dazu inzwischen Präfigierungen, z. B.
anquatschen Dann quatscht er einen jungen Briten an, der ihm nur dumm kommt (A054 Hans Fallada, Blechnapf 463). ⇓ "S183" Rückbildung
Quatsch sowohl ⇓ "S121" lautmalend (L033 Joachim Heinrich Campe) wie übertragen ›Unsinn‹ (J.C.A.L110 Johann Christian August Heyse); ⇓ "S191" Schimpfwörter
Quatschkopf (L318 C. F. Trachsel 1873),
Quatschbude Reichstag… die Quatschbude zu nichts gut ist(A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 305); zu quatschen(1)
quatschnaß (1885; L320 Trübner).
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