Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Qual
ahd. quala, mhd. qual(e), zu einem ⇓ "S239" untergegangenen starken Verb quelnSchmerz empfinden‹ (westgermanisch); die Qual der Wahl (1888 Riehl; L320 Trübner) ist verkürzt aus dem alten Sprichwort Wer die Wahl hat, hat die Qual. Aus diesem Verb ist auch
quälen ahd. quellen als ⇓ "S107" Kausativum abgeleitet, das jetzt als Ableitung aus Qual empfunden wird, daher mit ägeschrieben. Reflexiv sich quälen umgangssprachlich ›sich abmühen‹, auch sich abquälen.
Quälgeist (1719; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›aufdringlicher, lästiger Mensch‹, vgl. älteres "Plagegeist" (↑ "Plage").
Quälerei die martern und quälereien der liebe (Wieland; L059 DWb); ↑ "Tierquälerei", sonst meist ›große Mühe, Plage‹.
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