Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pudel
ursprünglich ⇓ "S150" niederdeutsch, älter Pudelhund (17. Jahrhundert). Man stellt es zu landschaftlich pudelnim Wasser herumplätschern‹. Dazu⊚⊚ wie ein begossener Pudelbeschämt, verlegen‹ (nach dem »komischen Aussehen des nassen Pudels«; L259 2Röhrich); einen Pudel macheneinen Fehler begehen‹ (beim Kegeln, Schießen und sonst); ⇓ "S074" geflügeltes Wort Das also war des Pudels Kern! (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,1323); in älterer ⇓ "S211" Studentensprache Pudel (1808; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel) für ↑ "Pedell". Dazu pudeln wie einen Pudel machen (vgl. L171 Paul Kretschmer 318, L019 Wilhelm Borchardt 389). In einigen Zusammensetzungen nähert sich Pudel einer allgemeinen ⇓ "S228" Verstärkung:
pudelnärrisch (L003 Johann Christoph Adelung 1777) (landschaftlich),
pudelnackt (G.Keller; L059 DWb),
pudelnaß (Goethe, Schiller; L059 DWb),
pudelwohl (»Volkssuperlative«, L264 Daniel Sanders), v. a. in der Wendung sich pudelwohl fühlen;
Pudelmütze (L004 Johann Christoph Adelung) ›zottige Pelzmütze‹ (mit den Haaren eines Pudels verglichen).
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