Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
prost
"S209" Sprechhandlungspartikel, wohl im 18. Jahrhundert verkürzt aus dem seit dem 16. Jahrhundert ebenfalls gebräuchlichen lat. prosit (Konjunktiv Präsens von prodesse) ›es möge nützen‹, früher auch allgemein als Glück wünschender Zuruf, z. B. beim Niesen und bei Beginn und Schluß der Mahlzeit (L059 DWb): Oder sei's nach einer Prise, / Daß der Onkel heftig niese, / Ruft man: »Prosit!« alsogleich, / »Danke, wohl bekomm' es Euch!!« (1865 W.A033 Wilhelm Busch, Max und Moritz, 5. Streich); dazu prostemahlzeit (Albrecht; L059 DWb); heute nur noch als allseitiger Ausruf beim Anstoßen (mit den Gläsern) und Zutrinken: Vater… Prosit allerseits! Und nun rings herum auf das Wohl des Brautpaars. Alle (trinken). Prosit hoch! (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 11,113 LH); Pros't, ihr Herr'n! (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 7,62 LH); Prost, Unrat (H.A182 Heinrich Mann, Professor Unrat 503); in der norddeutschen Umgangssprache auch prösterchen; hierher auch das spöttisch-ablehnende (Na, denn) prost oder Prost Mahlzeit!das hat uns gerade noch gefehlt‹: Prost Mahlzeit! da fällt das Ganze gleich (A222 Friedrich Schiller, Wallensteins Lager 11.Auftritt); Na dann: Prost und Adieu! (B.A252 Botho Strauß, Trilogie 60). Scherzhaft Prostata (A296 Carl Zuckmayer, General 9).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: prost