Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Programm
um 1700 < lat. programma ›öffentlicher Anschlag‹;1Reihenfolge von Darbietungen‹, ›Gesamtheit einer Veranstaltung‹, ⇓ "S131" so heute vor allem bezogen auf das tägliche Angebot elektronischer Medien (Fernsehprogramm, Radioprogramm), übertragen Niemand hat das Programm der Geschichte in der Tasche (L266 Daniel Sanders FWb); ursprünglich auch speziell im Sinne von ›schriftliche Einladung‹ (so noch L266 Daniel Sanders FWb); auf das schriftliche Verzeichnis bezogen: Das Programm… eines Koncerts, eines später erscheinenden Werks (ebenda); bis zum früheren 20. Jahrhundert auch speziell ›gelehrte Schulschrift‹; heute auch verallgemeinert ›Vorhaben, Plan‹: für ihren Urlaubstag hatte sie sich ein umfangreiches Programm gemacht; seit Mitte des 19. Jahrhunderts
2Absichten, Grundsätze‹, besonders einer politischen Partei (vgl. L266 Daniel Sanders FWb): ihre [der neuen Minister] programme, wie schwach! (Freytag; L059 DWb); seit Mitte des 20. Jahrhunderts (1947; L010 AWb) in der ⇓ "S043" EDV
3Folge von Arbeitsanweisungen an einen Computer‹;
programmatisch (L266 Daniel Sanders FWb) ›einem geplanten Ablauf entsprechend‹, speziell zu Programm(2) im Sinne von ›zielgerichtet‹: Einem präcisen Plane programmatischen Ausdruck zu geben (National-Zeitung; L266 Daniel Sanders FWb);
programmieren (L053 Duden FWb 1960) zu Programm(3) ⇓ "S043"einen Computer mit spezifischen Arbeitsanweisungen versehen‹; dazu umprogrammiereneinen Computer neu oder anders programmieren‹; danach heute auch allgemeiner ›bestimmen‹, in der redundanten Präfigierung im Partizip Prät. vorprogrammiertfestgelegt‹ zur Bezeichnung von Unabänderlichkeit: daß darin der nächste Frust… schon vorprogrammiert ist (A207 Hermann P. Piwitt, Umseglung 224); im Partizip Prät. ›ausgerichtet‹: darauf war sie nicht programmiert; zu Programm(1)
programmgemäß (L266 Daniel Sanders FWb).
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