Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Probe
Anfang des 15. Jahrhunderts aus mittellat. proba (ital. prova).1Vorgang des Probens‹. Verbindungen: auf die Probe stellen, noch Schiller auch setzen, bringen;
2was zum Proben dient‹. Proben von Mut (u.dgl.) gebenzeigen, daß man Mut besitzt‹; So gibt der Kaufmann Zeugproben, der Weinhändler Weinproben (L004 Johann Christoph Adelung); vgl. ⇑ "Feuerprobe", "Nagelprobe".
Probefahrt Anfang des 19. Jahrhunderts (A. v.Arnim; L059 DWb);
Probejahr, Probjahr 1711 ›klösterliches Noviziat‹ (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), in diesem Sinn Anfang des 18. Jahrhunderts auch
Probezeit, inzwischen im Berufsleben ›Frist für den Nachweis der Eignung‹;
proben mhd. (mitteldeutsch) proben, pruben, aus lat. probare ›prüfen‹, in seiner Verwendung eingeschränkt durch das mit französischer Endung versehene
probieren, mhd. probieren (anprobieren, aufprobieren); früher auch in dem Sinn ›dartun, beweisen‹: gegen mein System kann das noch nichts probieren (Wieland). Umgangssprachlich ›unternehmen‹: das soll er nur einmal probieren.
Probierstein (Anfang des 16. Jahrhunderts) ›Stein, der angewendet wird, um den Feingehalt von Gold- und Silberlegierungen zu ermitteln‹. Häufig übertragen: dies Spiel ist ein Probierstein des Gehirns A075 Johann Wolfgang von Goethe, Götz 2,1, auch Brief vom 3.12.12: auf dem schwarzen Probierstein des Todes als ein echtes, geläutertes Gold aufgestrichen. ↑ "Prüfstein". Im üblichen Sinn von probieren wird ⇓ "S214""S195" südwestdeutsch/ schweizerisch
pröbeln gebraucht (Auerbach, G.Keller).
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