Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Prinzip
(1. Hälfte des 18. Jahrhunderts; W.L244 Wolfgang Pfeifer) < lat. principium ›Anfang, Vorrang‹; ›allgemeingültige Regel‹,1.1 philosophischer bzw. analytischer Terminus: Nun zeigt sich… an ästhetischen Reflexionsurteilen die Schwierigkeit, daß sie durchaus… von keinem bestimmten Prinzip abgeleitet werden können (I.A152 Immanuel Kant, Kritik der reinen Urteilskraft, 1.Einleitung X), Von der Einwohnung des bösen Prinzips neben dem guten (I.A152 Immanuel Kant, Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Erstes Stück), häufig auch im Plural, im programmatischen Titel Principien der Sprachgeschichte (1880 H.Paul), als Erklärung eines anderen berühmten Titels ›begriffene Hoffnung‹ erhellt so den Begriff eines Prinzips in der Welt, der diese nicht mehr verläßt (Bloch, Das Prinzip Hoffnung [1954], Vorwort);
1.2 handlungsmotivierend ›Grundsatz‹, häufig im Plural und in festen präpositionalen Verbindungen: was aus principien geschieht (Schiller; L059 DWb), nach dem prinzipe erfahrner spieler nicht… auszer fassung gerathen(1803; L059 DWb), umgangssprachlich auf einem Prinzip herumreiten(1844; L027 Büchmann) ›nicht den Gegebenheiten entsprechend handeln‹, dazu Prinzipienreiter, Prinzipienreiterei (A060 Theodor Fontane, Effi Briest; 4,243), eine Frau von Prinzipien ›diszipliniert‹; in der festen Verbindung im Prinzip (L273 Otto Sarrazin 21889) ›grundsätzlich‹ bei mitgemeinter Einschränkung; auch
1.3 ›Idee, Schema‹, bei L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »Grundwesen«: das Prinzip der Arbeitsteilung (H.L237 Hermann Paul, Prinzipien 7), diese Technik beruht auf einem einfachen Prinzip; dazu
prinzipiell »urgründlich, grundsätzlich« (L148 Jakob Heinrich Kaltschmidt 21847), heute auch zur Bezeichnung einer Einschränkung: prinzipiell hast du recht.
(1. Hälfte des 18. Jahrhunderts; W.L244 Wolfgang Pfeifer) < lat. principium ›Anfang, Vorrang‹; ›allgemeingültige Regel‹,1.1 philosophischer bzw. analytischer Terminus: Nun zeigt sich… an ästhetischen Reflexionsurteilen die Schwierigkeit, daß sie durchaus… von keinem bestimmten Prinzip abgeleitet werden können (I.A152 Immanuel Kant, Kritik der reinen Urteilskraft, 1.Einleitung X), Von der Einwohnung des bösen Prinzips neben dem guten (I.A152 Immanuel Kant, Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, Erstes Stück), häufig auch im Plural, im programmatischen Titel Principien der Sprachgeschichte (1880 H.Paul), als Erklärung eines anderen berühmten Titels ›begriffene Hoffnung‹ erhellt so den Begriff eines Prinzips in der Welt, der diese nicht mehr verläßt (Bloch, Das Prinzip Hoffnung [1954], Vorwort);
1.2 handlungsmotivierend ›Grundsatz‹, häufig im Plural und in festen präpositionalen Verbindungen: was aus principien geschieht (Schiller; L059 DWb), nach dem prinzipe erfahrner spieler nicht… auszer fassung gerathen(1803; L059 DWb), umgangssprachlich auf einem Prinzip herumreiten(1844; L027 Büchmann) ›nicht den Gegebenheiten entsprechend handeln‹, dazu Prinzipienreiter, Prinzipienreiterei (A060 Theodor Fontane, Effi Briest; 4,243), eine Frau von Prinzipien ›diszipliniert‹; in der festen Verbindung im Prinzip (L273 Otto Sarrazin 21889) ›grundsätzlich‹ bei mitgemeinter Einschränkung; auch
1.3 ›Idee, Schema‹, bei L032 Joachim Heinrich Campe Erg. »Grundwesen«: das Prinzip der Arbeitsteilung (H.L237 Hermann Paul, Prinzipien 7), diese Technik beruht auf einem einfachen Prinzip; dazu
prinzipiell »urgründlich, grundsätzlich« (L148 Jakob Heinrich Kaltschmidt 21847), heute auch zur Bezeichnung einer Einschränkung: prinzipiell hast du recht.