Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
preisgeben
mit preisaus franz. prise (›Fang, Beute‹), das später noch einmal in der französischen Form aufgenommen wurde, ursprünglich also Substantiv, aber in Verbindungen gebraucht, in denen es sich der Natur eines Adjektivs nähert: preis sein frühneuhochdeutsch ›zur Beute verfallen sein‹ (nicht hierher gehört Hiob 39,20); entsprechend preis werden, preis machen, noch bei A075 Johann Wolfgang von Goethe als die bretterne Küche selbst preis gemacht wurde (Dichtung und Wahrheit 26,325,27); selten preisstellen: ein Land ist heillos preisgestellt (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Hermannsschlacht 2,1); noch allgemein üblich preisgebenausliefern‹ (Hulsius 1605; L059 DWb), vgl. ital. dare presa, franz. donner en prise, schon im 18. Jahrhundert gewöhnlich zusammengeschrieben; die sich in pathetischen harnisch schmiegen, / sie geben sich selbst dem gelächter preis (Platen; L059 DWb).
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