Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
pragmatisch
(1663; L081 FWb) < lat. pragmaticus, griech. pragmatikós;1praktisch, sachbezogen‹: Eine Haupt- und Staatsaktion / Mit trefflichen pragmatischen Maximen (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,583f.), Ehe nicht die Philosophen Grammatiker, oder die Grammatiker Philosophen werden, wird die Grammatik nicht, was sie bei den Alten war, eine pragmatische Wissenschaft und ein Teil der Logik (F.A223 Friedrich Schlegel, Athenäums-Fragmente 92); seit der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts fest in der Verbindung pragmatische Geschichtsschreibung, die historische Ereignisse im ursächlichen Zusammenhang darstellt: K.R.Hausen, Versuch einer pragmatischen Geschichte des 18. Jahrhunderts, 1766; oft auf institutionelles Handeln bezogen, pragmatisch denken, eine pragmatische Entscheidung;
2 seit etwa 1970 in der ⇓ "S208" Sprachwissenschaft ›auf das Verhältnis des sprachlichen Zeichens zum Zeichenbenutzer bezogen‹, von daher Gegensatz ⇑ "semantisch", "syntaktisch";
Pragmatik (1843; L081 FWb) zu griech. pragmatike ›Kunst, richtig zu handeln‹;
1Sachbezogenheit‹, ursprünglich speziell ›Dienstordnung (für Beamte)‹, so noch ⇓ "S164" österreichisch; seit etwa 1970
2"S208" sprachwissenschaftlich ›linguistische Teildisziplin, die das Verhältnis des sprachlichen Zeichens zum Zeichenbenutzer untersucht‹, D.Wunderlich, Die Rolle der Pragmatik in der Linguistik, in: L051 DU4,5ff.
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