Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pracht
Fem. , ahd. praht, mhd. braht Mask. , bis ins 18. Jahrhundert auch noch Mask. (Fem. mitteldeutsch seit dem 14. Jahrhundert, auch A180 Martin Luther, Hiob 40,8 u.ö.), urverwandt lat. fragor›Lärm‹. Es bedeutete zunächst ›Lärm‹ (bis 16. Jahrhundert), dann ›Aufsehen machendes, prunkendes Auftreten‹, woraus die heutige Bedeutung entwickelt ist. In Zusammensetzungen hat es öfter einen allgemeinen lobenden Sinn (z. B. Prachtmensch, Prachtkerl, Prachtpferd, Prachtexemplar), wie ihn auch das Adjektivprächtig (Luther) haben kann gleich einem Paradies lacht weit und breit / das prächtige Aranjues (A222 Friedrich Schiller, Don Karlos 1,1), auch ⇓ "S060" Entzückungswort im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert im großbürgerlichen Modeton den Eindruck prächtig wehender Federbüsche (A060 Theodor Fontane, L'Adultera 2,79).
Fem. , ahd. praht, mhd. braht Mask. , bis ins 18. Jahrhundert auch noch Mask. (Fem. mitteldeutsch seit dem 14. Jahrhundert, auch A180 Martin Luther, Hiob 40,8 u.ö.), urverwandt lat. fragor›Lärm‹. Es bedeutete zunächst ›Lärm‹ (bis 16. Jahrhundert), dann ›Aufsehen machendes, prunkendes Auftreten‹, woraus die heutige Bedeutung entwickelt ist. In Zusammensetzungen hat es öfter einen allgemeinen lobenden Sinn (z. B. Prachtmensch, Prachtkerl, Prachtpferd, Prachtexemplar), wie ihn auch das Adjektivprächtig (Luther) haben kann gleich einem Paradies lacht weit und breit / das prächtige Aranjues (A222 Friedrich Schiller, Don Karlos 1,1), auch ⇓ "S060" Entzückungswort im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert im großbürgerlichen Modeton den Eindruck prächtig wehender Federbüsche (A060 Theodor Fontane, L'Adultera 2,79).