Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Potenz
(1535 Paracelsus; L339 Karl-Heinz Weimann) < lat. potentia;1.1Vermögen, Kraft‹; zunächst und bis ins 19. Jahrhundert besonders politisch auf die Macht des Herrschers bezogen: hoher Häupter und Potentzen (1696 A173 Gottfried Wilhelm von Leibniz, Unvorgreiffliche Gedancken 351); speziell seit etwa 1700 ⇓ "S130" mathematisch
1.2 »Produkt aus gleichen Faktoren« (L276 Alfred Schirmer, Mathematik), fest in der Verbindung in erster, zweiter Potenz, übertragen umgangssprachlich auf Verhaltensweisen u.ä. bezogen in höchster Potenz (L337 WdG); seit dem 19. Jahrhundert
1.3Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr, bei Männern‹, Gegensatz älteres Impotenz (2. Hälfte des 18. Jahrhunderts), übertragen daß das Alter meine Potenz lähmt, die dichterische (1845; L081 FWb);
potent (1799; ebenda), älter impotent (2. Hälfte des 17. Jahrhunderts; W.L244 Wolfgang Pfeifer); ursprünglich ›vermögend‹; heute auch zu Potenz(1.3) nach älterem impotent auf Geschlechtsverkehr, Zeugung bezogen (2. Hälfte des 18. Jahrhunderts; W.L244 Wolfgang Pfeifer); danach heute auch allgemein ›leistungsfähig‹;
Potenzierung (Goethe, 27.11.03),
potenzieren (Goethe, 8.9.23); allgemein ›erhöhen, steigern‹, auch reflexiv Ein Fehler, der sich später noch potenziert(zitiert nach L266 Daniel Sanders FWb); ⇓ "S130" mathematisch »modern« (L276 Alfred Schirmer, Mathematik) ›in eine Potenz erheben‹ (L059 DWb).
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