Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pol
mhd. polus< gleichbedeutend ⇓ "S082" lat. polus, griech. pólos, mit lateinischer Endung bis ins 18. Jahrhundert;1.1 ›einer der beiden Endpunkte einer Kugelachse‹, gewöhnlich auf die Erdachse bezogen ⇑ "Nordpol", "Südpol": Fern zum nördlichen Pol kam ich in Schiffen herauf (A131 Friedrich Hölderlin, Der Wanderer); auch
1.2 Himmelspol; übertragen ›Ruhepunkt‹: Wenn ich mich mit Sorgen kräncke Bist du meiner Freude Pol (1728; L081 FWb), in der festen Verbindung ruhender Pol: Der Weise… sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht (A222 Friedrich Schiller, Der Spaziergang); fachsprachlich
2.1 Magnetpol, übertragen: Dieser Mensch ist ein Magnet, alle unruhigen Köpfe fliegen gegen seine Pole (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 1,2);
2.2 ⇓ "S220" elektrotechnisch »die Enden einer (galvanischen) Batterie« (Karmarsch; L266 Daniel Sanders FWb), positiver, negativer pol (L059 DWb); übertragen auf Entgegengesetztes bezogen: Pol weckt den Gegen-Pol (Gutzkow; L266 Daniel Sanders FWb);
polar (frühes 18. Jahrhundert; L081 FWb); zu Pol(1.1); übertragen in polaren Gegensätzen(Goethe; L266 Daniel Sanders FWb);
Polarisation fachsprachlich
1.1 ⇓ "S169" physikalisch Polarisation des Lichtes (Goethe), »Lichtstrahlen, welche nicht nach allen Seiten hin dieselben Beziehungen zeigen« (zitiert nach L266 Daniel Sanders FWb), heute auch
1.2 elektrotechnisch ›Herausbildung einer Gegenspannung‹; heute auch übertragen als Vorgangsbezeichnung ›gegensätzliche Entwicklung‹;
polarisieren zu Polarisation(1.1,1.2), spannung ist der… zustand eines… wesens in völliger bereitschaft sich zu… polarisiren (Goethe; L059 DWb); übertragen reflexiv heute auch ›sich entgegengesetzt entwickeln‹;
Polarität (1803; L081 FWb) als Zustandsbezeichnung zu Pol(1.1) ›das Vorhandensein von zwei Polen‹; übertragen ›Gegensätzlichkeit‹: Polaritäten der Organisation [des Menschen](1803; L081 FWb).
mhd. polus< gleichbedeutend ⇓ "S082" lat. polus, griech. pólos, mit lateinischer Endung bis ins 18. Jahrhundert;1.1 ›einer der beiden Endpunkte einer Kugelachse‹, gewöhnlich auf die Erdachse bezogen ⇑ "Nordpol", "Südpol": Fern zum nördlichen Pol kam ich in Schiffen herauf (A131 Friedrich Hölderlin, Der Wanderer); auch
1.2 Himmelspol; übertragen ›Ruhepunkt‹: Wenn ich mich mit Sorgen kräncke Bist du meiner Freude Pol (1728; L081 FWb), in der festen Verbindung ruhender Pol: Der Weise… sucht den ruhenden Pol in der Erscheinungen Flucht (A222 Friedrich Schiller, Der Spaziergang); fachsprachlich
2.1 Magnetpol, übertragen: Dieser Mensch ist ein Magnet, alle unruhigen Köpfe fliegen gegen seine Pole (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 1,2);
2.2 ⇓ "S220" elektrotechnisch »die Enden einer (galvanischen) Batterie« (Karmarsch; L266 Daniel Sanders FWb), positiver, negativer pol (L059 DWb); übertragen auf Entgegengesetztes bezogen: Pol weckt den Gegen-Pol (Gutzkow; L266 Daniel Sanders FWb);
polar (frühes 18. Jahrhundert; L081 FWb); zu Pol(1.1); übertragen in polaren Gegensätzen(Goethe; L266 Daniel Sanders FWb);
Polarisation fachsprachlich
1.1 ⇓ "S169" physikalisch Polarisation des Lichtes (Goethe), »Lichtstrahlen, welche nicht nach allen Seiten hin dieselben Beziehungen zeigen« (zitiert nach L266 Daniel Sanders FWb), heute auch
1.2 elektrotechnisch ›Herausbildung einer Gegenspannung‹; heute auch übertragen als Vorgangsbezeichnung ›gegensätzliche Entwicklung‹;
polarisieren zu Polarisation(1.1,1.2), spannung ist der… zustand eines… wesens in völliger bereitschaft sich zu… polarisiren (Goethe; L059 DWb); übertragen reflexiv heute auch ›sich entgegengesetzt entwickeln‹;
Polarität (1803; L081 FWb) als Zustandsbezeichnung zu Pol(1.1) ›das Vorhandensein von zwei Polen‹; übertragen ›Gegensätzlichkeit‹: Polaritäten der Organisation [des Menschen](1803; L081 FWb).