Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
plumps
16. Jahrhundert, wohl zu niederdt. plump (L059 DWb) bis ins 19. Jahrhundert auch plump, plumbs oder mit ganz bzw. teilweise durchgeführter hochdeutscher Lautverschiebung pflumpf, plumpf, ⇓ "S096" ⇓ "S121" Schallwort, lautliche Nachbildung eines dumpfen Fallgeräuschs, wie es insbesondere beim Ins-Wasser-Stürzen entsteht: wahrlich plumps! da liegt er (Lichtenberg; L059 DWb); Da hatt ich neben meinem Hauß einen Graben,… wo wir Buben uns in die Wette bemühten hinüber zu springen. Aber das war umsonst. Pflumpf! lagst du, und ward ein Gezisch und Gelächter über dir (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); Wieder tönt es: »Meck, meck, meck!« / Plumps! Da ist der Schneider weg! (W.A033 Wilhelm Busch, Max und Moritz, 3. Streich); Else wußte wohl, warum sie plumps vor ihm auf die Knie fiel (H.A182 Heinrich Mann, Der Untertan 334); nicht selten in der Wendung plumps machen: Wein nicht über den, der hier eben plumps gemacht hat (A019 Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür 105); auch substantivisch: traff ein faulen wassersumpf, / darein thet sie ein lauten plumpf (Sachs; L059 DWb); dazu plumpen ›mit dumpfem Geräusch (unbeholfen) fallen‹, »plumpen dicunt Germani de casu temerario seu ridiculo« (›sagen die Deutschen über einen unbedachtsamen oder lächerlichen Fall‹) (Alberus; L059 DWb): sie gumpeten, plumpeten (Fischart; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert in der heutigen Formplumpsen ›mit dumpfem Geräusch fallen‹. Auch wird plumpen wie "pumpen" gebraucht (vgl. einen Saugkolben, den man ins Wasser reichen läßt und fortplumpt A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe vom 17.5.93) und Plumpe im Sinne von ›Pumpe‹. Auch das Adjektiv
plump 15. Jahrhundert (niederländ./ niederdt. plomp) hängt damit zusammen; seit dem 18. Jahrhundert häufig auf Benehmen, Handeln, Reden bezogen, vgl. plumpe Vertraulichkeit (A243 Carl Sternheim, Hose 3,1). Vgl. auch
Plumpsack (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts) ›geknotetes Taschentuch, in einem Spiel verwendet‹, das aber eventuell ursprünglich einen ›Bleisack‹ (zu lat. plumbum) meint und erst später auf plumpumgedeutet wurde.
16. Jahrhundert, wohl zu niederdt. plump (L059 DWb) bis ins 19. Jahrhundert auch plump, plumbs oder mit ganz bzw. teilweise durchgeführter hochdeutscher Lautverschiebung pflumpf, plumpf, ⇓ "S096" ⇓ "S121" Schallwort, lautliche Nachbildung eines dumpfen Fallgeräuschs, wie es insbesondere beim Ins-Wasser-Stürzen entsteht: wahrlich plumps! da liegt er (Lichtenberg; L059 DWb); Da hatt ich neben meinem Hauß einen Graben,… wo wir Buben uns in die Wette bemühten hinüber zu springen. Aber das war umsonst. Pflumpf! lagst du, und ward ein Gezisch und Gelächter über dir (A222 Friedrich Schiller, Räuber 1,2); Wieder tönt es: »Meck, meck, meck!« / Plumps! Da ist der Schneider weg! (W.A033 Wilhelm Busch, Max und Moritz, 3. Streich); Else wußte wohl, warum sie plumps vor ihm auf die Knie fiel (H.A182 Heinrich Mann, Der Untertan 334); nicht selten in der Wendung plumps machen: Wein nicht über den, der hier eben plumps gemacht hat (A019 Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür 105); auch substantivisch: traff ein faulen wassersumpf, / darein thet sie ein lauten plumpf (Sachs; L059 DWb); dazu plumpen ›mit dumpfem Geräusch (unbeholfen) fallen‹, »plumpen dicunt Germani de casu temerario seu ridiculo« (›sagen die Deutschen über einen unbedachtsamen oder lächerlichen Fall‹) (Alberus; L059 DWb): sie gumpeten, plumpeten (Fischart; L059 DWb); seit dem 18. Jahrhundert in der heutigen Formplumpsen ›mit dumpfem Geräusch fallen‹. Auch wird plumpen wie "pumpen" gebraucht (vgl. einen Saugkolben, den man ins Wasser reichen läßt und fortplumpt A075 Johann Wolfgang von Goethe, Briefe vom 17.5.93) und Plumpe im Sinne von ›Pumpe‹. Auch das Adjektiv
plump 15. Jahrhundert (niederländ./ niederdt. plomp) hängt damit zusammen; seit dem 18. Jahrhundert häufig auf Benehmen, Handeln, Reden bezogen, vgl. plumpe Vertraulichkeit (A243 Carl Sternheim, Hose 3,1). Vgl. auch
Plumpsack (1. Hälfte des 18. Jahrhunderts) ›geknotetes Taschentuch, in einem Spiel verwendet‹, das aber eventuell ursprünglich einen ›Bleisack‹ (zu lat. plumbum) meint und erst später auf plumpumgedeutet wurde.