Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Platz
Mask. , spätmittelhochdeutsch aus franz. place Fem. entlehnt. Es bezeichnet zunächst den (Markt-)Platz in einer Stadt, die Verbreiterung einer Straße. Von da ist es auf freie Räume für die verschiedensten Zwecke übertragen: Exerzierplatz, Kampfplatz, Lagerplatz, Spielplatz, Tanzplatz, "Schauplatz" usw. Es wird auch für einen Ort gebraucht in kaufmännischer (allgemein Handelsplatz) und militärischer Sprache (vgl. fester, offener Platz, Platzkommandant, Platzmajor), andererseits für den Raum, den eine Person, zuweilen auch für den, den ein lebloser Gegenstand einnimmt: Platz nehmen, jmdm. seinen Platz einräumen, Platz im Theater, im Wagen, Stehplatz, Sitzplatz usw.; feste Verbindung Platz greifenzur Geltung kommen‹; etwas ist am Platze (›richtig angebracht‹); zuweilen an deinem Platz wie an deiner Stellein deiner Lage‹; selten früher auf dem Platze wie auf der Stellesofort‹. Auch wie "Stelle" ›Rang, Amt‹. Endlich ›freier Raum, der etwas aufnehmen kann‹; in einem Wagen, dem Koffer ist noch Platz, Platz haben, finden, lassen für etwas, machen; früher Platz geben: jedoch will ich den Einwendungen Platz geben(Lessing) (›nachgeben‹). Landschaftlich übertragen ›runder, dünner Kuchen‹ (15. Jahrhundert), verbreiteter ist das ⇓ "S050" DiminutivPlätzchen (16. Jahrhundert) Zuckerplätzchen.
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Ansicht: Platz