Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Philologie
"S208" < ⇓ "S082" griech.-lat. philologia (lat. phil- ›freundlich, liebend‹ nach griech. phílos); (1526; L081 FWb), im 18. Jahrhundert intensivierter Gebrauch, nach I.Kant »kritische kenntnisz der bücher und sprachen« (L059 DWb), v. a. des Altertums, dann aber schon im 18. Jahrhundert auch bezogen auf die neueren Sprachen und auf Literatur und Sprache ⇓ "S029" eingeschränkt (L032 Joachim Heinrich Campe Erg.) Zur Philologie muß man geboren sein, wie zur Poesie und zur Philosophie (1798 F.A223 Friedrich Schlegel, Athenäum-Fragment 404; 2,241); so hat sich… eine deutsche philologie in bedeutenderem umfang als je vorher gebildet (1854 J.Grimm, L059 DWb1,VI), vgl. H.Paul, Grundriß der germanischen Philologie 1891, Bd. 1, 3. R.Hildebrandt (L059 DWb 5,I) weist teutsche Philologie schon für J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1729 nach, klassische Philologie ist erst (entsprechend der ursprünglichen Bedeutung) für 1921 (L081 FWb) belegt. Goethe-Philologie zuerst 1877 bei K.Scherer, Aufsätze über Goethe, darin Abhandlung unter dem Titel Goethe-Philologie; die Bezeichnung im 19. Jahrhundert »nicht ohne Widerspruch« (L081 FWb).Philologe (1548; L081 FWb) Der größte Philologe kann ein sehr schlechter Schulmann seyn (1801 Niemeyer; ebenda); denn es gibt eine menge verdienstvoller scharfsinniger philologen, die für die hauptzwecke der sprachforschung, für grammatik und etymologie, weder beruf noch geschick… haben (J.Grimm, L059 DWb2,Vf.);
philologisch (1665; L081 FWb), vgl. dazu mittellat. philologicus.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Philologie