Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pfropf(en)
starkes Mask. (mittelniederdt. proppe, hochdeutsch Anfang des 18. Jahrhunderts), norddeutsch wie sonst ⇑ "Stopfen", "Stöpsel", "Korken" (vgl. L171 Paul Kretschmer 368ff.; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 76). In niederdeutscher Form in umgangssprachlich proppenvoll ›bis zum Pfropfen voll‹, übertragen Der Wagen proppenvoll (A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 469). Abgeleitetpfropfen1, bei L308 Kaspar Stieler ›vollstopfen, mästen (von Geflügel)‹, enger ⇓ "S234" zu Pfropfen: die Flaschen nicht gepfropft (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Käthchen 1,1), übertragen: Das Schloß ist auch gepfropft voll Soldaten (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 4,5); besonders in
vollpfropfen transitiv und reflexiv (frühnhd. Mathesius; L059 DWb).
starkes Mask. (mittelniederdt. proppe, hochdeutsch Anfang des 18. Jahrhunderts), norddeutsch wie sonst ⇑ "Stopfen", "Stöpsel", "Korken" (vgl. L171 Paul Kretschmer 368ff.; L066 Jürgen Eichhoff, Karte 76). In niederdeutscher Form in umgangssprachlich proppenvoll ›bis zum Pfropfen voll‹, übertragen Der Wagen proppenvoll (A040 Alfred Döblin, Alexanderplatz 469). Abgeleitetpfropfen1, bei L308 Kaspar Stieler ›vollstopfen, mästen (von Geflügel)‹, enger ⇓ "S234" zu Pfropfen: die Flaschen nicht gepfropft (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Käthchen 1,1), übertragen: Das Schloß ist auch gepfropft voll Soldaten (A222 Friedrich Schiller, Fiesko 4,5); besonders in
vollpfropfen transitiv und reflexiv (frühnhd. Mathesius; L059 DWb).