Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pflaster
ahd. pflastar, aus mittellat. plastrum, dies aus griech. émplastron.1.1 Nach dem Griechischen ›mit Salbe bestrichenes Stück Zeug‹ (ursprünglich die Salbe selbst), vornehmlich zu medizinischen Zwecken, doch auch zu anderen ("Schönheitspflästerchen" L003 Johann Christoph Adelung 1777, Baumpflaster).
1.2 Übertragen ›Heilungsmittel, Linderungsmittel‹ ein rechtes Magenpflaster (A037 Claudius, Kartoffellied).
2 Nach dem Mittellateinischen bezeichnete Pflaster früher auch einen zementartigen Überzug über den Boden. Schweizerisch noch im 18. Jahrhundert ›Mörtel‹ (Pestalozzi).
3 Von da wurde es auf die Belegung des Bodens mit Steinen übertragen, zunächst die in einem Zimmer, dann seit dem 14. Jahrhundert (vgl. M.Heyne, Deutsche Hausaltertümer 1,330) auch auf Straßenpflaster; redensartlich früher das Pflaster treten ›müßig auf den Straßen herumgehen‹ (franz. battre le pavé); dazu Pflastertreter (uns Pflastertretern täglich vor Augen A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 27,260,6), schon Hagedorn (L003 Johann Christoph Adelung 1777), dann besonders auch ⇓ "S211" studentensprachlich (1795; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,410);
⊚ ein teures Pflaster ›Ort, wo man teuer lebt‹ (L004 Johann Christoph Adelung). Dazu
pflastern, mhd. phlasteren, früher und noch mundartlich auch pflästern, den verschiedenen Bedeutungen von Pflaster entsprechend; umgangssprachlich jmdm. eine pflastern ›Ohrfeige geben‹ Da könnt' ich Dir eine pflastern, daß Dir die Gesichtszüge entgleisen!(1923 A243 Carl Sternheim, Fossil 3,2); im 19. Jahrhundert niederösterreichisch ›schlagen, prügeln‹ (L059 DWb); jetzt auch umgangssprachlich ›mit Wucht befördern‹ mit Richtungsbezeichnung: mit der Kugel [›Fußball‹] am Fuß und pflastere sie mit Schmackes ins Netz (R.A290 Ror Wolf, Punkt 162).
ahd. pflastar, aus mittellat. plastrum, dies aus griech. émplastron.1.1 Nach dem Griechischen ›mit Salbe bestrichenes Stück Zeug‹ (ursprünglich die Salbe selbst), vornehmlich zu medizinischen Zwecken, doch auch zu anderen ("Schönheitspflästerchen" L003 Johann Christoph Adelung 1777, Baumpflaster).
1.2 Übertragen ›Heilungsmittel, Linderungsmittel‹ ein rechtes Magenpflaster (A037 Claudius, Kartoffellied).
2 Nach dem Mittellateinischen bezeichnete Pflaster früher auch einen zementartigen Überzug über den Boden. Schweizerisch noch im 18. Jahrhundert ›Mörtel‹ (Pestalozzi).
3 Von da wurde es auf die Belegung des Bodens mit Steinen übertragen, zunächst die in einem Zimmer, dann seit dem 14. Jahrhundert (vgl. M.Heyne, Deutsche Hausaltertümer 1,330) auch auf Straßenpflaster; redensartlich früher das Pflaster treten ›müßig auf den Straßen herumgehen‹ (franz. battre le pavé); dazu Pflastertreter (uns Pflastertretern täglich vor Augen A075 Johann Wolfgang von Goethe, Dichtung und Wahrheit 27,260,6), schon Hagedorn (L003 Johann Christoph Adelung 1777), dann besonders auch ⇓ "S211" studentensprachlich (1795; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,410);
⊚ ein teures Pflaster ›Ort, wo man teuer lebt‹ (L004 Johann Christoph Adelung). Dazu
pflastern, mhd. phlasteren, früher und noch mundartlich auch pflästern, den verschiedenen Bedeutungen von Pflaster entsprechend; umgangssprachlich jmdm. eine pflastern ›Ohrfeige geben‹ Da könnt' ich Dir eine pflastern, daß Dir die Gesichtszüge entgleisen!(1923 A243 Carl Sternheim, Fossil 3,2); im 19. Jahrhundert niederösterreichisch ›schlagen, prügeln‹ (L059 DWb); jetzt auch umgangssprachlich ›mit Wucht befördern‹ mit Richtungsbezeichnung: mit der Kugel [›Fußball‹] am Fuß und pflastere sie mit Schmackes ins Netz (R.A290 Ror Wolf, Punkt 162).