Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pfiff
(1515; L239 PBB(H) 97,234) zu "pfeifen",1(kurzer) Pfeiflaut‹,
2.1 im späteren 18. Jahrhundert übertragen ›Kniff, Trick‹ (vielleicht, weil geheimes Verständigungszeichen von Falschspielern, Dieben u.dgl.; so L003 Johann Christoph Adelung 1777) Mein Pfiff ist, ihm Zutrauen zu seinem Weibe beizubringen (1776 J.M.R.A174 Jakob Michael Reinhold Lenz, Soldaten 2,2); neue Pfiffe (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust II,5594), wohl erst im 20. Jahrhundert
2.2besonderer Reiz, Cloudas Kleid, die Frisur hat Pfiff bzw. ihr fehlt noch der letzte Pfiff. Zugleich mit Pfiff(2.1)
pfiffig (1776 Hermes; L320 Trübner),
1.1 zunächst in eher pejorativem Sinn ›sich auf Tricks und Kniffe verstehendO! sie [die Bösewichter] sind pfiffig, solang sie es nur mit dem Kopf zu tun haben (A222 Friedrich Schiller, Kabale und Liebe 5,1); ein pfiffiger Streich (L003 Johann Christoph Adelung 1777);
1.2  ⇓ "S028" inzwischen neutral ›gewitzt, schlauIhre pfiffigen Augen (Holtei; L264 Daniel Sanders); eine pfiffige Idee. ⇑ "klug", "intelligent". Dazu
Pfiffigkeit (A177 Gotthold Ephraim Lessing, Nathan 3,4). Voraus geht die wohl in akademischen (⇓ "S211" studentensprachlichen) Kreisen entstandene ⇓ "S088" latinisierende Bildung
Pfiffikus (1703; L320 Trübner) ›Schlaukopf‹.
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