Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pferd
entlehnt aus mittellat. paraveredus (para- ›Neben-, Extra-‹, gall.-lat. veredus›Postpferd‹), althochdeutsche Zwischenstufen parafred, pherfrit; pfertist schon mittelhochdeutsch die gewöhnliche Form. Eine Nebenform palafredus liegt dem französischen palefroi ›Zelter‹ zugrunde. Pferd bezeichnete im Mittelalter ein auf Spazierritten und Reisen gebrauchtes Pferd im Gegensatz zu ros, dem Streitroß. Jetzt ist es in der Schriftsprache das gewöhnliche Wort für die Gattung (so schon Luther), doch landschaftlich ⇑ "Gaul", "Roß" (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 99). Pferd in zahlreichen Sprichwörtern (vgl. L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander) und Phraseologismen, z. B. das Pferd beim Schwanz aufzäumen(J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›etwas verkehrt anfangen‹, vgl. schon Luther er kan das pferd im schwantz zaumen (L059 DWbs. v. zäumen); Ich dachte, mich tritt ein Pferd und streift ein Bus und alles zusammen (A208 Ulrich Plenzdorf, Leiden 92). ↑ "Steckenpferd". Pferdebahn (L059 DWb 1889) ⇓ "S111" Klammerform aus Pferdeeisenbahn (1873 Storm; L320 Trübner), dafür süddt. "Trambahn";
Pferdefuß Merkmal des Teufels (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Zerbrochener Krug, 11. Auftritt), übertragen Ihre Rechnung… stimmt nicht ganz, sie hat einen Pferdefuß(M.v.d.A093 Max von der Grün, Irrlicht 7);
Pferderennen (1769; L083 Peter F. Ganz) nach engl. horse-race;
Pferdeschwanz nach 1945 (L331 Gerhard Wahrig 1968) auch als ›Mädchenfrisur‹ das lange blonde, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haar des Mädchens (A143 Uwe Johnson, Jakob; L099 3GWb).
Pferdestärke, ⇓ "S094" Kurzwort
PS: Die Kerls bauen bis zu fünfzigtausend PS (1913 A243 Carl Sternheim, Heldenleben 1,6), älter Pferdekraft: eine Dampfmaschine, von 26 Pferde Kraft (1807 Nemnich; L083 Peter F. Ganz), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. horse power (geprägt von J.Watt).
entlehnt aus mittellat. paraveredus (para- ›Neben-, Extra-‹, gall.-lat. veredus›Postpferd‹), althochdeutsche Zwischenstufen parafred, pherfrit; pfertist schon mittelhochdeutsch die gewöhnliche Form. Eine Nebenform palafredus liegt dem französischen palefroi ›Zelter‹ zugrunde. Pferd bezeichnete im Mittelalter ein auf Spazierritten und Reisen gebrauchtes Pferd im Gegensatz zu ros, dem Streitroß. Jetzt ist es in der Schriftsprache das gewöhnliche Wort für die Gattung (so schon Luther), doch landschaftlich ⇑ "Gaul", "Roß" (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 99). Pferd in zahlreichen Sprichwörtern (vgl. L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander) und Phraseologismen, z. B. das Pferd beim Schwanz aufzäumen(J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›etwas verkehrt anfangen‹, vgl. schon Luther er kan das pferd im schwantz zaumen (L059 DWbs. v. zäumen); Ich dachte, mich tritt ein Pferd und streift ein Bus und alles zusammen (A208 Ulrich Plenzdorf, Leiden 92). ↑ "Steckenpferd". Pferdebahn (L059 DWb 1889) ⇓ "S111" Klammerform aus Pferdeeisenbahn (1873 Storm; L320 Trübner), dafür süddt. "Trambahn";
Pferdefuß Merkmal des Teufels (H.v.A160 Heinrich von Kleist, Zerbrochener Krug, 11. Auftritt), übertragen Ihre Rechnung… stimmt nicht ganz, sie hat einen Pferdefuß(M.v.d.A093 Max von der Grün, Irrlicht 7);
Pferderennen (1769; L083 Peter F. Ganz) nach engl. horse-race;
Pferdeschwanz nach 1945 (L331 Gerhard Wahrig 1968) auch als ›Mädchenfrisur‹ das lange blonde, zu einem Pferdeschwanz gebundene Haar des Mädchens (A143 Uwe Johnson, Jakob; L099 3GWb).
Pferdestärke, ⇓ "S094" Kurzwort
PS: Die Kerls bauen bis zu fünfzigtausend PS (1913 A243 Carl Sternheim, Heldenleben 1,6), älter Pferdekraft: eine Dampfmaschine, von 26 Pferde Kraft (1807 Nemnich; L083 Peter F. Ganz), ⇓ "S124" Lehnübersetzung von engl. horse power (geprägt von J.Watt).