Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Petschaft
zuerst in verpetschaten ›versiegeln‹ 13. Jahrhundert Ulrich von Lichtenstein; um 1300 oberdt. petschat (o.ä.) als Bezeichnung des neuartigen persönlichen Siegelstempels, besonders auch in Ringform (vgl. A180 Martin Luther, Haggai 2, 24 wie ein Pittschafftring halten); seit dem 14. Jahrhundert ⇓ "S230" volksetymologisch mit dem Suffix -schaft versehen. Entlehnt aus ⇓ "S223" alttschech. pecat’ ›Siegel‹ (L013 Günter Bellmann 270ff.). Dazu frühneuhochdeutsch ein Verb petschieren, landschaftlich ›in eine üble Lage bringen‹ der ist schön petschiert mit seiner jungen Gungeline (G.Keller); zu Petschaft frühneuhochdeutsche Nebenform Petschier, noch Voß (L059 DWb).
zuerst in verpetschaten ›versiegeln‹ 13. Jahrhundert Ulrich von Lichtenstein; um 1300 oberdt. petschat (o.ä.) als Bezeichnung des neuartigen persönlichen Siegelstempels, besonders auch in Ringform (vgl. A180 Martin Luther, Haggai 2, 24 wie ein Pittschafftring halten); seit dem 14. Jahrhundert ⇓ "S230" volksetymologisch mit dem Suffix -schaft versehen. Entlehnt aus ⇓ "S223" alttschech. pecat’ ›Siegel‹ (L013 Günter Bellmann 270ff.). Dazu frühneuhochdeutsch ein Verb petschieren, landschaftlich ›in eine üble Lage bringen‹ der ist schön petschiert mit seiner jungen Gungeline (G.Keller); zu Petschaft frühneuhochdeutsche Nebenform Petschier, noch Voß (L059 DWb).