Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Peripherie
< lat. peripheria›Kreislinie‹, griech. periphéreia ›Umlauf, Kreisumfang‹, zunächst1"S130" mathematisches Fachwort ›Umfangslinie einer geometrischen Figur‹, seit Mitte des 17. Jahrhunderts in lateinischer (1645; L081 FWb), Anfang des 18. Jahrhunderts in eingedeutscher Form (Wolff 1710; ebenda); dann
2 allgemein für ›Umkreis‹ (L297 Sperander 1727), weitergeführt zu ›Rand, Randgebiet (einer Großstadt)‹ (1757; ebenda) Alle Wirksamkeit ist stärker am Mittelpunkt als gegen die Peripherie zu (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Maximen und Reflexionen, I 42.2,525), auch übertragen Wie listig er das Thema ansteuerte, hinterhältig, von der Peripherie aus gewissermaßen (L099 3GWb);
peripherisch L033 Joachim Heinrich Campe 1813 »umkreisend, umlaufend«, dann ›am Rand befindlich‹ (L111 Johann Christian August Heyse 111853), heute veraltet; daraus Anfang des 20. Jahrhunderts (1917; L081 FWb) gekürzt gleichbedeutend
peripher, auch übertragen ›nebensächlich‹, alles sehr zufällig, peripher, unscheinbar (Die Zeit 10.4.87,1; IDS-Corpus).
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