Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
per
Präposition, seit dem 15. Jahrhundert in der ⇓ "S106" Kaufmannsprache unter italienischem Einfluß in Ausdrücken wie per Cassa ›in barem Geld‹, per Saldo, per sacko (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), wobei ital. perlat. per ›durch, vermittelst‹ bzw. pro›für‹ entspricht, daher z. B. zweimal per Jahr (Immermann; L264 Daniel Sanders). In Anlehnung an lat. per (z. B. per pedes ›zu Fuß‹ seit 17. Jahrhundert gängig) dann allgemeiner: per Spass (1672 Grimmelshausen; L081 FWb); als seltenes Beispiel für flektierte Form beim Substantiv per fahrender Post (A118 Heinrich Heine, Brief vom 15.5.1825); per Zufall (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 2,2); In Gedanken bin ich immer per Du mit ihm (A230 Arthur Schnitzler, Else 327); per sofort (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 615); heute besonders in geschäftssprachlichen und umgangssprachlichen Wendungen: per Anhalter fahren, per Telefon bestellen usw. In der historischen Studentensprache war peransatzweise auch als Präfix produktiv, z. B. pergehen, sich permachen im Sinne von ›durchbrennen‹ (1846; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 4,373).
Präposition, seit dem 15. Jahrhundert in der ⇓ "S106" Kaufmannsprache unter italienischem Einfluß in Ausdrücken wie per Cassa ›in barem Geld‹, per Saldo, per sacko (L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache), wobei ital. perlat. per ›durch, vermittelst‹ bzw. pro›für‹ entspricht, daher z. B. zweimal per Jahr (Immermann; L264 Daniel Sanders). In Anlehnung an lat. per (z. B. per pedes ›zu Fuß‹ seit 17. Jahrhundert gängig) dann allgemeiner: per Spass (1672 Grimmelshausen; L081 FWb); als seltenes Beispiel für flektierte Form beim Substantiv per fahrender Post (A118 Heinrich Heine, Brief vom 15.5.1825); per Zufall (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 2,2); In Gedanken bin ich immer per Du mit ihm (A230 Arthur Schnitzler, Else 327); per sofort (Th.A183 Thomas Mann, Zauberberg 615); heute besonders in geschäftssprachlichen und umgangssprachlichen Wendungen: per Anhalter fahren, per Telefon bestellen usw. In der historischen Studentensprache war peransatzweise auch als Präfix produktiv, z. B. pergehen, sich permachen im Sinne von ›durchbrennen‹ (1846; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 4,373).