Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pennäler
1846 als Plural-Form von Pen(n)al Neutr. ›frisch von der Schule kommender Student, Gymnasiast‹ (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 4,371), 1875 Pennäler »Schüler eines Pennals« (›Gymnasiums‹) (L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 3,73), vgl. R.Eilenberger, ⇓ "S208" Pennälersprache (1910). GrundwortPennal (1482; L320 Trübner) < mittellat. pennaleBehälter für die Schreibfeder(n)‹ (auch Federpennal; ↑ "Mappe"), so landschaftlich bis ins 20. Jahrhundert und besonders österreichisch bis heute (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–32); seit Anfang des 17. Jahrhunderts auch ⇓ "S211" studentensprachlich ›Neuling (im ersten Studienjahr, später Fuchs)‹ (↑ "Fuchs"), weil dieser dem höheren Semester das Schreibzeug tragen bzw. ausleihen mußte (und auch sonst übel traktiert wurde, sogenannter Pennalismus), im 19. Jahrhundert dann (s. oben) ›Gymnasiast‹, auch ›Gymnasium‹ (lat. auch pennalia ›Gymnasium‹), welche Bedeutung schließlich von Pennäler bzw.
Penne1(höhere) Schule‹ (L084 Arnold Genthe 1892; 1904 ⇓ "S193" schülersprachlich Dresden, 1906 Breslau; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 6,145 bzw. 5,259) übernommen werden; als ich auf der Penne war, auf der Schule, verstehst du (A054 Hans Fallada, Blechnapf 34). 1Penneist dabei ⇓ "S022" angelehnt an ↑ 2"Penne".
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