Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Pelle
im Hochmittelalter landschaftlich < niederländ. pelle ( < lat. pellis, ⇑ "Fell", "Pelz"), ›Schale, dünne Haut‹, in westlichen Mundarten verbreitet, erst seit dem 18. Jahrhundert bezeugt (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741, L033 Joachim Heinrich Campe), umgangssprachlich auch ›Kleidung‹ (L234 Hans Ostwald 1906), daher sich auspellenentkleiden‹; jmdm. auf die Pelle rücken (auch den Leib, Pelz) (F.Söhns, Die Parias unserer Sprache, 1888); dazu
pellen (1781 Kindleben mit abpellen; L115 Helmut Henne/ L115 Georg Objartel 2,179),
wie aus dem Ei gepelltsauber (gekleidet), adrett‹ (L265 Daniel Sanders Erg. 1885), sich pellen nach einem Sonnenbrand (vgl. engl. to peel), weiter
Pellkartoffeln (J.C.A.L110 Johann Christian August Heyse, HWb 1849) ›Kartoffeln, die man nach dem Kochen pellt‹, besonders westmitteldt. auch Quellkartoffeln bzw. Quellmänner, süddt. Schalkartoffeln und Schelfeler (zumeist jedoch gekochte Kartoffeln), ostniederdt. Pellnudeln u. v. m. (vgl. L171 Paul Kretschmer 358; zu den verschiedenen landschaftlichen Synonymen siehe L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–46), ⇑ "Kartoffel", 1"Schale", "Schelfe", 2"quellen", "Nudel".
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