Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
patsch
auch batsch (L308 Kaspar Stieler 1691), ⇓ "S096""S121" Schallwort, lautliche Nachbildung eines klatschenden Schlaggeräuschs: da versah's einer, patsch! eine Ohrfeige, und uber das Gelachter der folgende auch patsch! und immer geschwinder (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 16,36 LH), insbesondere beim Zerspringen von Behältern mit Flüssigkeit oder beim Aufprall auf die Wasseroberfläche: Undpatsch! der Räuber lebt nicht mehr, / Der Mühlstein druckt ihn gar zu sehr (W.A033 Wilhelm Busch, Müllerstochter); Patsch! fällt der Krug. Das gute Bier / Ergießt sich in die Stiefel hier (W.A033 Wilhelm Busch, Hans Huckebein); auch ablautend: pitschpatsch!(Mörike; L059 DWb); gelegentlich substantivischPatsch Mask.
1 (1559 Sachs; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›klatschender Schlag oder Sturz‹: da gab er ihm einen patsch, mit einem patsch fiel er nieder (L059 DWb);
2 übertragen ›Klatsch, Gerede, Geschwätz‹, übertragen: Das wäre doch nur der alte Patsch (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien IX,692);
3 (Ende des 16. Jahrhunderts) ›Straßenschmutz, Straßenkot‹; zu (1);
Patschhand Fem. (1727 Aler; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ›die einschlagende Hand‹: ich musz gehen, und ihm die patschhand geben (J.E.Schlegel; L059 DWb); insbesondere kleinen Kindern gegenüber auch heute noch die ⇓ "S050" Diminutivform
Patschhändchen Neutr. : pflegte ich ihr verstohlen das Patschhändchen zu drücken (A082 Christian Dietrich Grabbe, Scherz 3,1);
Patsche Fem.
1klatschender Schlag oder Sturz‹;
2 (16. Jahrhundert) ›flaches Werkzeug zum Schlagen‹, vgl. Fliegenpatsche;
3die klatschende Hand‹;
4 (Anfang des 18. Jahrhunderts) ›Straßenschmutz, Straßenkot‹, hierzu Anfang des 18. Jahrhunderts in der Patsche sein, sitzen, steckenin Not, Schwierigkeiten, Verlegenheit sein‹: so hilf mir doch aus der verdammten patsche! (Kotzebue; L059 DWb);
patschen (15. Jahrhundert): in die Hande patschen (L308 Kaspar Stieler 1691 s. v. platschen); und patscht sich auf den Bauch (A074 Johann Wolfgang von Goethe, 10,102 LH); zumeist jedoch verbunden mit dem Gedanken an Wasser: Und im Felde patschet er / Mit dem Regenschirm umher (1847 H.A300 Heinrich Hoffmann, Struwwelpeter); hierher
patschnaß (L033 Joachim Heinrich Campe 1809) ›triefend naß‹, ⇓ "S228" in gleicher Bedeutung, heute häufiger pitschnaß (L264 Daniel Sanders 1863: pitschpatschnaß);
Patschwetter Neutr. , (L097 GWb) ›Regenwetter, mit Patsch(3) auf den Straßen‹ sowie die Weiterbildung patscheln, pätscheln.
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