Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Paradigma
Plural Paradigmen oder Paradigmata (Herder; L081 FWb), im 16. Jahrhundert < lat. paradigma < griech. parádeigma ›Beispiel‹, zunächst »grammat. Fachwort« (Ölinger 1573; ebenda), ⇓ "S071" L284 Justus Georg Schottelius 1641 verdeutscht mit: »Vorstellung« (ebenda), L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801: »Vorbild, Muster od. Musterwort« bildungssprachlich1Beispiel, Klasse, Muster‹, gleichbedeutend zu ↑ "Exempel" (17. Jahrhundert; L081 FWb), vgl. Guarinonius 1610: Das recht Paradigma und Exempel eines rechten Spitals (ebenda), dieses Buch darf unserer Literatur nicht länger fehlen, (und sei es als Paradigma für was man will.) (A.A229 Arno Schmidt, Ein merkwürdiger Fall; BA/ CD-ROM); in der Sprachwissenschaft
2Menge der Formen, die ein Konjugations- oder Deklinationsmuster bilden‹; sowie
3Ausdrücke, für die die Austauschbarkeit grammatikalischer oder lexikalischer Elemente auf vertikaler Ebene gilt‹ im Gegensatz zu ↑ "Syntagma";
paradigmatischals Beispiel dienendder Mustergeist, ein paradigmatisches Ohr, aufnahmefähig, wie das jenes Dionysius (A.A229 Arno Schmidt, Das Geheimnis von Finnegans Wake; BA/ CD-ROM), ⇓ "S208" als »grammat. Fachwort.. 1738 bezeugt« (L081 FWb), folgt den Bedeutungen des Substantivs, z. B. zu Bedeutung (3): paradigmatische Beziehungen (er kommt heute/ morgen/ übermorgen). Gegensatz ↑ "syntagmatisch".
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