Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Papier
um 1350 < franz. papier, lat. papyrum. Ursprünglich Materialbezeichnung (griech. pápyros, weitere Herkunft unsicher), wird es auch für ein einzelnes zu bestimmtem Zweck beschriebenes oder bedrucktes Blatt gebraucht, z. B. Legitimationspapier, "Wertpapier" (so A075 Johann Wolfgang von Goethe z. B. Brief vom 8.5.11). Im Plural ›Legitimationsdokumente, Ausweisdokumente‹ (Goethe; L059 DWb). Das Adjektivpapieren (14. Jahrhundert) oft für etwas, das nur auf dem Papier steht ohne reelle Geltung.
Papiergeld um 1720 ⇓ "S124" Lehnübersetzung von franz. papier-monnaie (älter engl. papermoney).
Papierkorb »für hineinzuwerfende Papiere« (1869 L267 Daniel Sanders HWb.), schon früh allgemein und übertragen ›Behälter für Wertloses, nicht (mehr) Gebrauchtes‹, in den Papierkorb wandern, für den Papierkorb produzieren; auch für nicht papiernen Abfall: einen Mann… den… der Senat in den Papierkorb warf (1869; L333 Karl Friedrich Wilhelm Wander); in der ⇓ "S043" EDV (L306 Josef Steiner 1985, 30) ›Zwischenspeicher für Dateien vor dem endgültigen Löschen‹.
Papiertiger"S149" ist ⇓ "S124" Lehnübersetzung aus dem Chinesischen, vgl. Alle Reaktionäre sind Papiertiger (Kap. VI der ›Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung‹, sog. Mao-Bibel, Peking 1967, 86).
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