Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ostern
Neutr. oder Plural, heute zumeist ohne Artikel, die Herleitung vom Namen einer germanischen Frühlingsgöttin (Eostrae nach Beda im Angelsächsischen) gilt als widerlegt; statt dessen nach J.Udolph, Ostern. Geschichte eines Wortes, 1999: Zugrunde liegt altnord. ausa ›schöpfen‹ und seine Weiterbildung zu austr›das Schöpfen, das Begießen‹. Diese Begießungen, also Taufen (der bekehrten Germanen in der Osternacht) erscheinen ahd. als ost(a)run, mhd. (ze den) oster(e)n. ⇓ "S174" Der Plural (wie der von ↑ "Weihnachten") weitergeführt von Luther: der Juden Ostern waren nahe; ein Tag der Ostern(J.Ch.Günther); aber auch als Singular: es war aber nahe die Ostern(Luther); zuweilen auch als Neutrum: bis zum nächsten Ostern(Freytag); ohne daß das Genus zu erkennen ist: an Ostern süddeutsch, sonst zu Ostern oder einfach Ostern, schweiz. auch an der Ostern (↑ "an"), ferner "auf", "vor", "über" (die), "nach", "bis"Ostern (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–58). Die Bezeichnung ist dem Hochdeutschen mit dem Altenglischen (eastron) gemein, während ein Teil des Niederdeutschen in der Kölner Kirchenprovinz Pasch (aus kirchenlat. pascha) wie das Französische und Skandinavische hat (franz. Pâques, altnord. paskar), vgl. L077 Theodor Frings 34.Ostereier 1407 als Abgabe an den Herrn (L059 DWb), also eine Form von »Zinsei« (L245 2W.Pfeifer), später kirchlicher Osterbrauch, überliefert seit 1553 (Hessische Blätter für Volkskunde 26,127), das Wort (erst) 1682 nachgewiesen (L164 Friedrich Kluge).
Osterhase 1682 (ebenda), der Hase als Eierbringer wohl, weil Hase und Ei Osterzins und Osterspeise waren (L211 Meyer, Konv.Lex. 17, 1976).
Neutr. oder Plural, heute zumeist ohne Artikel, die Herleitung vom Namen einer germanischen Frühlingsgöttin (Eostrae nach Beda im Angelsächsischen) gilt als widerlegt; statt dessen nach J.Udolph, Ostern. Geschichte eines Wortes, 1999: Zugrunde liegt altnord. ausa ›schöpfen‹ und seine Weiterbildung zu austr›das Schöpfen, das Begießen‹. Diese Begießungen, also Taufen (der bekehrten Germanen in der Osternacht) erscheinen ahd. als ost(a)run, mhd. (ze den) oster(e)n. ⇓ "S174" Der Plural (wie der von ↑ "Weihnachten") weitergeführt von Luther: der Juden Ostern waren nahe; ein Tag der Ostern(J.Ch.Günther); aber auch als Singular: es war aber nahe die Ostern(Luther); zuweilen auch als Neutrum: bis zum nächsten Ostern(Freytag); ohne daß das Genus zu erkennen ist: an Ostern süddeutsch, sonst zu Ostern oder einfach Ostern, schweiz. auch an der Ostern (↑ "an"), ferner "auf", "vor", "über" (die), "nach", "bis"Ostern (vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 3–58). Die Bezeichnung ist dem Hochdeutschen mit dem Altenglischen (eastron) gemein, während ein Teil des Niederdeutschen in der Kölner Kirchenprovinz Pasch (aus kirchenlat. pascha) wie das Französische und Skandinavische hat (franz. Pâques, altnord. paskar), vgl. L077 Theodor Frings 34.Ostereier 1407 als Abgabe an den Herrn (L059 DWb), also eine Form von »Zinsei« (L245 2W.Pfeifer), später kirchlicher Osterbrauch, überliefert seit 1553 (Hessische Blätter für Volkskunde 26,127), das Wort (erst) 1682 nachgewiesen (L164 Friedrich Kluge).
Osterhase 1682 (ebenda), der Hase als Eierbringer wohl, weil Hase und Ei Osterzins und Osterspeise waren (L211 Meyer, Konv.Lex. 17, 1976).