Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Ödipuskomplex
⇓ "S055" nach dem Eigennamen des Ödipus der griechischen ⇓ "S143" Mythologie, der seinen Vater tötet und sich mit seiner Mutter vermählt; ⇓ "S180" zuerst 1910 als Terminus von ⇓ "S032" S.A063 Sigmund Freud (Über einen besonderen Typus der Objektwahl beim Manne, V,192), zuvor schon als Phänomen beschrieben (1900; Traumdeutung, II,265ff.), ›zu starke Bindung des Kindes an den gegengeschlechtlichen Elternteil, besonders des Sohnes an die Mutter‹, v. a. ⇓ "S037" bildungssprachlich verbreitet: einen Zustand… , der zwar keinen Ödipuskomplex kennt, aber den Vatermord (A001 Theodor W. Adorno, Minima 16); dazuödipal … diese Verkrampftheit lediglich als im ödipalen Bereich verwurzelt zu betrachten(1971 A018 Heinrich Böll, Gruppenbild 367)
Odium ›Haß‹ < gleichbedeutend lat. odium: Von der Zeit an hätte er ein Odium… auf den Schul-Rector (1711 Lucae; L081 FWb). L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801: odiös »verhaßt, gehäßig«. Im 19. Jahrhundert allmählich zu ›Anrüchigkeit, übler Beigeschmack einer Handlung, schlechter Ruf‹ verändert: Wen wird das Odium des blutig unterdrückten Aufstandes treffen? (1866 Spielhagen; L081 FWb). Heute ausschließlich so, zumeist mit Genitiv: das Odium der Feigheit, des Verrats, eines Verräters (L097 GWb).
⇓ "S055" nach dem Eigennamen des Ödipus der griechischen ⇓ "S143" Mythologie, der seinen Vater tötet und sich mit seiner Mutter vermählt; ⇓ "S180" zuerst 1910 als Terminus von ⇓ "S032" S.A063 Sigmund Freud (Über einen besonderen Typus der Objektwahl beim Manne, V,192), zuvor schon als Phänomen beschrieben (1900; Traumdeutung, II,265ff.), ›zu starke Bindung des Kindes an den gegengeschlechtlichen Elternteil, besonders des Sohnes an die Mutter‹, v. a. ⇓ "S037" bildungssprachlich verbreitet: einen Zustand… , der zwar keinen Ödipuskomplex kennt, aber den Vatermord (A001 Theodor W. Adorno, Minima 16); dazuödipal … diese Verkrampftheit lediglich als im ödipalen Bereich verwurzelt zu betrachten(1971 A018 Heinrich Böll, Gruppenbild 367)
Odium ›Haß‹ < gleichbedeutend lat. odium: Von der Zeit an hätte er ein Odium… auf den Schul-Rector (1711 Lucae; L081 FWb). L031 Joachim Heinrich Campe Erg. 1801: odiös »verhaßt, gehäßig«. Im 19. Jahrhundert allmählich zu ›Anrüchigkeit, übler Beigeschmack einer Handlung, schlechter Ruf‹ verändert: Wen wird das Odium des blutig unterdrückten Aufstandes treffen? (1866 Spielhagen; L081 FWb). Heute ausschließlich so, zumeist mit Genitiv: das Odium der Feigheit, des Verrats, eines Verräters (L097 GWb).