Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Obst
ahd. obaz, mhd. obez, frühnhd. obs; westgermanisch, ursprünglich ›Gemüse, Zukost‹, in dieser Bedeutung ins Slawische entlehnt (russ. ovošc); »in karolingischer Zeit wurde der alte umfassende Sinn auf den heutigen ⇓ "S029" verengt, als Herrentafel und Klostertisch… die nun reichlich verfügbaren Baumfrüchte bevorzugten« (L164 Friedrich Kluge). Das -t wie in ⇑ "Axt", "Palast", "Papst" erst im 16. Jahrhundert angetreten, zu Gottscheds Zeiten schriftsprachlich fest geworden.Obstler"S163" oberdeutsch ›Obstschnaps‹, auch ›Obsthändler‹ (so 1572 Fischart; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
FallobstObst, das von selbst herabgefallen ist‹ (18. Jahrhundert; L059 DWb); ⇓ "S147" 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts übertragen ⇓ "S205" sportsprachlich ›schlechter Boxergegen Fallobst kämpfen (vgl. L099 3GWb).
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