Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
ober
Adjektiv nur in flektierter Form, ahd. obaro, mhd. obere, ursprünglich Komparativ zu ↑ 2"ob", gebildet wie "äußer-" usw. Es wird übertragen auf Ton, auf Rang. Substantiviertder Obere ›Vorgesetzte‹, dazu ein ⇓ "S140" Femininum
Oberin (Jean Paul; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt, analog zu Priorin); mit Beibehaltung der mittelhochdeutschen Abwerfung des Auslautvokals
Ober Mask. (1517; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) im Kartenspiel, in starke Flexion übergetreten (vgl. "Unter" sowie als ⇓ "S116" Kurzwort im Sinne von ›Oberkellner‹ L056 Duden 91915). Durch die Vokalabwerfung ist auch die Verschmelzung mit einem folgenden Substantiv begünstigt: Obergewand aus mhd. das ober gewant (vgl. ⇑ "unter-", "mittel" usw.); jetzt zahlreiche Zusammensetzungen wie Oberbefehl (Goethe; L059 DWb); Oberhemd, ⇑ "Oberfläche", "Oberhaupt" (1641; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) usw.; in Oberarm, Oberkörper (19. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Oberbayern, ↑ "oberdeutsch" u. a. bezeichnet ober- den oberen Teil des betreffenden Gegenstandes. – Dazu ein ⇓ "S215" Superlativ
oberst ahd. obarost (wie äußerst [↑ "äußer-"] usw.). Adverbial zuoberst. Substantiviert der Oberste, verkürzt
Oberst (1565; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ⇓ "S136" mit Spezialisierung der Bedeutung, zuweilen in der altertümlichen Form Obrist. Dazu ⇑ "Obrigkeit", "erobern".
Oberbett (Duez 1664) landschaftlich ›Deckbett‹ (L171 Paul Kretschmer 164).
oberhalb mhd. oberhalp Adverb und Präposition mit Genitiv »der höheren Lage der Erdfläche nach« (L003 Johann Christoph Adelung 1774). (⇑ ober , "halb").
Adjektiv nur in flektierter Form, ahd. obaro, mhd. obere, ursprünglich Komparativ zu ↑ 2"ob", gebildet wie "äußer-" usw. Es wird übertragen auf Ton, auf Rang. Substantiviertder Obere ›Vorgesetzte‹, dazu ein ⇓ "S140" Femininum
Oberin (Jean Paul; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt, analog zu Priorin); mit Beibehaltung der mittelhochdeutschen Abwerfung des Auslautvokals
Ober Mask. (1517; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) im Kartenspiel, in starke Flexion übergetreten (vgl. "Unter" sowie als ⇓ "S116" Kurzwort im Sinne von ›Oberkellner‹ L056 Duden 91915). Durch die Vokalabwerfung ist auch die Verschmelzung mit einem folgenden Substantiv begünstigt: Obergewand aus mhd. das ober gewant (vgl. ⇑ "unter-", "mittel" usw.); jetzt zahlreiche Zusammensetzungen wie Oberbefehl (Goethe; L059 DWb); Oberhemd, ⇑ "Oberfläche", "Oberhaupt" (1641; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) usw.; in Oberarm, Oberkörper (19. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), Oberbayern, ↑ "oberdeutsch" u. a. bezeichnet ober- den oberen Teil des betreffenden Gegenstandes. – Dazu ein ⇓ "S215" Superlativ
oberst ahd. obarost (wie äußerst [↑ "äußer-"] usw.). Adverbial zuoberst. Substantiviert der Oberste, verkürzt
Oberst (1565; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) ⇓ "S136" mit Spezialisierung der Bedeutung, zuweilen in der altertümlichen Form Obrist. Dazu ⇑ "Obrigkeit", "erobern".
Oberbett (Duez 1664) landschaftlich ›Deckbett‹ (L171 Paul Kretschmer 164).
oberhalb mhd. oberhalp Adverb und Präposition mit Genitiv »der höheren Lage der Erdfläche nach« (L003 Johann Christoph Adelung 1774). (⇑ ober , "halb").