Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Note
< lat. nota.1"S141" In der Bedeutung ›Zeichen für einen musikalischen Ton‹ mittelhochdeutsch aus dem Mittellateinischen aufgenommen und viel gebraucht. Umgangssprachlich übertragene Anwendung von nach Notengehörig, tüchtig‹;
2 seit 1664 (Duez; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) erscheint Note im Anschluß an den Gebrauch im klassischen Latein ›schriftliche Bemerkung zu einem Text‹; desgleichen Notein einem Zeugnis (die Note »gut«). Dazu Note im Sinne von ›Art, Begleitumstand‹: eine Note von Provinz und Wildfang (1893 Bahr; L081 FWb), Zusammensetzungen Duftnote (1961; L060 2DWb);
3"S106"Geldschein‹ gekürzt < "Banknote" (↑ 2"Bank") (1792; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache);
4diplomatische Mitteilung‹ (1793; L081 FWb).
Notenbank (1804; L277 Alfred Schirmer, Kaufmannssprache) ›zur Ausgabe von Noten berechtigte Bank‹.
notieren < mittellat. notare und franz. noter
1in musikalische Noten setzen‹ mittelhochdeutsch: musica ist der künst ein kron, diu alle doen gar meisterlich notieret (L017 BMZ);
2etwas zu Merkendes aufschreiben‹ (1415; L215 Paul Möller): er notierte sich sogleich Ort und Stunde… und trat noch immer kritzelnd, vom Fenster zurück (A.A227 Arno Schmidt, Wundertüte 68), gelegentlich übertragen ›bemerken‹: eine jener Gesten… die von der Kunstgeschichte nur einmal notiert und honoriert werden (A070 Robert Gernhardt, Ich 43). An der Börse
3einen Kurs feststellen‹, transitiv die Börse notiert die Aktie mit über 120 Prozent (L337 WdG) und intransitiv Baumwolle notierte unverändert (Weiskopf; ebenda), dazu
NotierungTageskurs an der Börse‹.
Notiz (1694 Nehring; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) < gleichbedeutend lat. notitia, zunächst in die ⇓ "S181" juristische Fachsprache entlehnt
1Niederschrift über ein Rechtsgeschäft‹; jünger ist die Bedeutung ›Bemerkung (in einer Akte)‹, Zusammensetzung Aktennotiz (1932; L060 2DWb). Dann auch
2Kenntnis, Nachricht‹ (1716 Ludwig; L059 DWb): wenn sie notiz beschleicht (G.A.Bürger; L059 DWb); Eine Nachricht. Eine Notiz in den Abendausgaben (A166 Wolfgang Koeppen, Tauben 51). Früher üblich sie gaben mir notiz von dem originale (Goethe; L059 DWb); entsprechend Notiz von etwas nehmenbeachten‹: Herr Bispink nahm von dem Dinge keine Notiz (1792 A172 Friedrich Laukhard, Leben II,502). Dann
3Aufzeichnung für die eigene Erinnerung‹: ich habe genialische notizen von zeit zu zeit mir angefertigt(Platen; L059 DWb), dazu
Notizbuch (Gervinus; L059 DWb), jedoch schon früher Notirbuch (1727; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt).
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