Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
nisten
(ahd. ) zu "Nest", eigentlich von Vögeln ›ein Nest bauen und bewohnen‹. Übertragen ›sich festgesetzt haben‹: Bettler nisten in den verfallenen Gewölben (Goethe), das Laster nistet in den Gruben der viehischen Schande (Schiller). In der Bedeutung ›sich festsetzen‹ pflegt sich nisten gebraucht zu werden: eine Rheininsel, in die sie sich seit einiger Zeit genistet (Goethe), daß sich nicht das Gift der Rache in ihre Herzen nisten sollte (Klinger); üblicher sich einnisten. Schiller gebraucht sich an jmdn. nistensich dicht an jmdn. machen‹. Wie nisten wurde früher auch nisteln (15. Jahrhundert; L040 Lorenz Diefenbach) gebraucht, landschaftlich auch ›in etwas herumstöbern‹, ebenso ⇓ "S214" schwäb. nistern.
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