Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Niederlage
mhd. niderlage, eigentlich ›das Niederlegen‹. Die Bedeutung hat sich nach verschiedenen Seiten hin entwickelt: ⇓ "S106" Kaufmannsprachlich1 allgemein ›Ort, wo Waren zur Aufbewahrung niedergelegt werden‹ (13. Jahrhundert; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), weiter dann ›Filiale‹;
2vorübergehendes Sichniederlassen‹ und ›Ort, wo man sich vorübergehend niederläßt, einkehrt‹: dessenwegen er seinem lüderlichen Vetter die Niederlage bei sich erlaubt (Lessing), der Ort ist eine Niederlage von schlechtem Gesindel (Freytag), noch landschaftlich er hat da seine Niederlage;
3das Zuliegenkommen infolge einer Krankheit‹ in der älteren Sprache, noch bei Freytag;
4das Besiegtwerden im Kampf‹ (1456; L059 DWb), heute die allgemeine und sich vordrängende Bedeutung.
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