Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Nachbar
(Luther), ahd. nahgibur(o), mhd. nachgebur, ursprünglich Zusammensetzung aus ↑ "nach" und ↑ 2"Bauer", die volle Form in dem Eigennamen Nach(ge)bauer. Die Zusammensetzung ist westgermanisch (engl. neighbour). Das Wort wird im Singular stark und schwach, im Plural nur schwach flektiert. Nachbar bedeutet ursprünglich nur ›der unmittelbar neben jmdm. Wohnende‹. Spätestens im Frühneuhochdeutschen wird es jedoch auch auf die Mitbewohner in einer Gemeinde und die Anrainer übertragen (L059 DWb), dann auch für jmdn. , der augenblicklich in der Nähe ist: Tischnachbar (Goethe; L059 DWb), Sitznachbar usw. Früher auch als ⇓ "S011" Anrede sehr beliebt (L320 Trübner). DazuNachbarin ⇓ "S140" (1343 nakepurrine; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): Nachbarin! Euer Fläschchen! (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3834).
(Luther), ahd. nahgibur(o), mhd. nachgebur, ursprünglich Zusammensetzung aus ↑ "nach" und ↑ 2"Bauer", die volle Form in dem Eigennamen Nach(ge)bauer. Die Zusammensetzung ist westgermanisch (engl. neighbour). Das Wort wird im Singular stark und schwach, im Plural nur schwach flektiert. Nachbar bedeutet ursprünglich nur ›der unmittelbar neben jmdm. Wohnende‹. Spätestens im Frühneuhochdeutschen wird es jedoch auch auf die Mitbewohner in einer Gemeinde und die Anrainer übertragen (L059 DWb), dann auch für jmdn. , der augenblicklich in der Nähe ist: Tischnachbar (Goethe; L059 DWb), Sitznachbar usw. Früher auch als ⇓ "S011" Anrede sehr beliebt (L320 Trübner). DazuNachbarin ⇓ "S140" (1343 nakepurrine; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt): Nachbarin! Euer Fläschchen! (A075 Johann Wolfgang von Goethe, Faust I,3834).