Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
nachahmen
erst neuhochdeutsch (Luther; L059 DWb) wie L292 Joannes Serranus 1539 und L373 Erasmus Alberus 1540 nachohmen »nachmessen« (L320 Trübner), nachamen zuerst 1562 Mathesius (L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt), im 18. Jahrhundert setzt sich Schreibung mit adurch. Zu mhd. amen (Ableitung aus ameMaß‹) ›ein Gefäß ausmessen‹, das also zu der allgemeinen Bedeutung ›bemessen, einrichten, gestalten‹ abgeblaßt ist. Das Vorbild steht zunächst und noch häufig im 18. Jahrhundert im Dativ (eigentlich von nachabhängig): der Dichter soll den Künstlern nachgeahmt haben(Lessing), der Natur nachahmen (Goethe), den erhabnen Mustern nachzuahmen(Wieland). In den Akkusativ gesetzt erscheint zuerst der nachgebildete Gegenstand, schon bei Luther, die Kunst, welche Körper auf Flächen nachahmet (Lessing); Dativ und Akkusativ nebeneinander bei Goethe: er denkt's den Menschen nachzuahmen. Seit dem 18. Jahrhundert erscheint aber auch der Akkusativ der Person neben dem Dativ und ist jetzt das Üblichere geworden.Nachahmung (Schottel; L059 DWb) in der nachahmung kann das nachgeahmte… etwas eigenes werden(Winckelmann; L059 DWb), die kunst erfüllt ihren zweck durch nachahmung der natur (Schiller; L059 DWb).
Nachahmer (1739; L345 Friedrich Karl Ludwig Weigand/ L345 Herman Hirt) eher negativ konnotiert Geszner und Klopstock erregten manche nachahmer (Goethe; L059 DWb).
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