Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
Mühle
ahd. muli(n) ( < ⇓ "S120" lat. molinazu molere ›mahlen‹), mhd. mül(e); zunächst für die römische Wassermühle, welche die alte Handmühle (ahd. quirn, mhd. kürn) verdrängte, dann allgemein1Anlage zur Zerkleinerung von Substanzen‹ (Getreidemühle, Ölmühle, Gewürzmühle, L308 Kaspar Stieler) unterschiedlicher Antriebsart (Handmühle, Windmühle, Wassermühle, ebenda); übertragen sein laben in der Müle verschleyssen (L200 Josua Maaler);
das ist Wasser auf seine Mühle (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741) ›kommt ihm zustatten, bestätigt ihn in seiner Meinung‹. Vgl. "Gebetsmühle" (↑ "Gebet"), "Tretmühle" ↑ "treten". Seit dem 17. Jahrhundert
2 Bezeichnung eines Brettspiels (Fleming), vgl. "Zwickmühle" (↑ "zwicken").
3 Übertragen umgangssprachlich ›älteres, veraltetes Fortbewegungsmittel‹ (20. Jahrhundert) wie Motorrad, Fahrrad, Auto, Flugzeug (vgl. L320 Trübner).
Müller ahd. mulinari ( < lat. molinarius), mhd. mülnære (noch im ⇓ "S067" Familienname Müllner).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Mühle