Hermann Paul - Deutsches Wörterbuch
müde
gemeingermanisch (altnord. moðr), ahd. muodi, mhd. müede; verwandt ↑ "mühen"; zur landschaftlich unterschiedlichen Aussprache des Diphthongs und zum regional wegfallenden Auslaut-e (beides besonders im Süddeutschen) vgl. L066 Jürgen Eichhoff, Karte 4–59. Von den Anfängen bis heute1Schlaf verlangend, matt‹, ⇓ "S228" verstärkt todmüde (L169 Matthias Kramer 1702), hundemüde (J. L.L078 Johann Leonhard Frisch 1741);
2 übertragen ›überdrüssig, leid‹ in müde sein, müde werden, zunächst mit Genitiv: dieses lebens müde und sat(Luther; L059 DWb); hierzu Zusammensetzungen wie "lebensmüde" (↑ "leben"), europamüde (Heine; L181 Otto Ladendorf), kriegsmüde (19. Jahrhundert; L059 DWb); dann mit Akkusativ seid ihr mich schon müde? (Goethe; L059 DWb); daneben mit zu-Infinitiv Müde Fem. (ahd. ), vereinzelt noch 19. Jahrhundert (G.Keller; L320 Trübner), abgelöst von
Müdigkeit (mhd. ).
ermüden (mhd. ) intransitiv/ transitiv ›müde(1) werden/ machen‹.
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